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Iran unter den Abbasiden


Dieser Strukturkonflikt stellt einen wichtigen Grund für den Erfolg der abbasidischen Revolution dar, welche um 131/749 von Afghanistan/Ostiran aus vordringend die Umayyaden-Herrschaft mitsamt ihrer Trägerschichten beseitigte. In der Folgezeit verlegte sich das Zentrum von Damaskus nach Baghdaad (gegr. 144/762 in der Nähe des alten Ktesiphon) und damit zurück in den Irak als ehemaligem Zentrum sasanidisch-iranischer Macht. Die entstehende neue Kultur ist ebenso islamisch; das Arabische noch unbestrittener als zuvor die alles umspannende Kultursprache, jedoch treten iranische Einflüsse (in islamischem Gewand) nun deutlicher hervor.

Die politische Blüte der Abbasiden-Herrschaft als eines zentralistisch regierten Staates dauerte nicht länger als die der Umayyaden. Mitte des 3. Jhs./9. Jhs. kommt es zu immer stärkeren Autonomietendenzen, da Gebiete an der Peripherie nicht mehr länger effektiv von einem tausende Kilometer entfernten Zentrum verwaltet werden konnten. In dieser Epoche kommt es zur Gründung von Teilstaaten auf iranischem Territorium, die Tahiriden (205-259/821-873) in der ostiranischen Provinz Chorasan und die Saffariden (253-290/867-903), welche kurzzeitig von Kabul bis Isfahan herrschten.