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Buyiden (333-447/945-1055)


333/945 gelang es den Buyiden, einem Bergvolk aus Deylam im Nordiran (Kaspisches Meer), das für seine militärische Tradition bekannt war, Baghdaad einzunehmen. Dennoch ließen sie den Abbasiden-Chaliifah formal im Amt, und hofften dadurch, die Opposition der Sunniten einzudämmen. Das Auffällige bei dieser Dynastie war, dass sie selbst der gemäßigten zaiditischen Schii’ah angehörten, aber in ihrer Regierungszeit die Zwölfer-Schii’ah förderten. In der damaligen Zeit war der Iran noch überwiegend sunnitisch; das Gebiet um Deylam jedoch zaiditisch. Unter buyidischer Ägide vollzog sich auch die theologische Entwicklung der Zwölfer-Schii’ah; vor allem die Verfassung der vier schiitischen Hadiith-Bücher (al-kutubul-arba’ah) und der maßgeblichen Fiqh- und Kalaam-Werke. Auch bestimmte Feste, die bis heute den Zusammenhalt der Schii’ah als eigenständige Gruppe gewährleisten, wurden in dieser Zeit erstmals öffentlich gefeiert: Aschuraa’ zum Gedenken an die Ermordung Hussains und das Fest von Ghadiir Chumm, der angeblichen Einsetzung von ‘Aliy (radial-laahu ‘anh) zum Nachfolger des Propheten.
447/ 1055 beseitigten die turkstämmigen Saldschuken, die über den Iran herrschten, die schiitische Herrschaft der Buyiden – was jedoch an der Machtlosigkeit der formal weiter existierenden Abbasiden-Chilaafah nichts änderte.