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Der sechste und siebte Kreuzzug


Hiermit sind die Kriegsexpeditionen des französischen Königs Ludwigs IX. gemeint. Beide Kreuzzüge waren Fehlschläge. Während seines ersten Kreuzzuges (sechster in der Gesamtzählung) wurde sein Heer umzingelt und er selbst gefangengenommen. Mit ungefähr 15.000 Mann segelte er über Zypern nach Ägypten und fiel dort 646/1248 ein. Sie nahmen Damiette ein, in welchem sie – wie schon vor ihnen andere Kreuzfahrer – alle Muslime und Christen nach der Einnahme der Stadt ermordeten. Darauf machten sie sich nach Al-qaahirah auf, wo gerade der ayyubidische Sultaan As-saalih Ayyub verstorben war und die Kampfmoral der Muslime entsprechend gering. Bei Al-mansuurah vermochte das Kreuzfahrerheer aber zunächst nicht den Nil zu überqueren, und der Halbbruder des Königs führte einen Teil des Heeres nach erfolgreicher Überquerung einer Furt nach Durchbruch der Befestigungen in die Innenstadt von Al-mansuurah, wo die Kreuzfahrer vernichtend geschlagen wurden.

Damit waren Ludwigs Truppen zu schwach, um weiter vorstoßen zu können, wobei der neue Sultaan Ägyptens, Turan Schaah, die muslimischen Kräfte wieder sammelte und gegen die Christen führte. Hinzu kamen mehrere Seuchen, die das christliche Heer dezimierten, und das gesamte Kreuzfahrerheer wurde bei dem Ort Scharamsah von den muslimischen Truppen umzingelt und zur Aufgabe gezwungen. Nach Zahlung eines hohen Lösegeldes segelte Ludwig aber nicht zurück nach Frankreich, sondern nach Akkon, wo er die Hafenstädte Akkon, Jaffa Caesarea und Sidon befestigen ließ. Darauf kehrte er 652/1254 nach Frankreich zurück.

Sein zweiter Kreuzzug (der siebte insgesamt gezählt) begann 667/1267, mit erheblich weniger Truppen (ca. 10.000), mit denen er über Sardinien nach Tunis aufbrach. Doch noch im Feldlager vor Tunis wurde dieser von einer Seuche beendet, die ihn und seine Ritter in Massen dahinraffte. Sein Leichnam wurde von den wenigen Überlebenden nach Frankreich zurückgebracht.