Der Gedanke, durch einen Angriff auf das wirtschaftlich reiche Ägypten bessere Beute als im verarmten Palästina machen zu können, nahm durch den fünften Kreuzzug Gestalt an. Nach mehreren Wellen von Armeegruppen, die unter Herzog Leopold VI. von Österreich, König Hugo I. von Zypern und anderen in Akkon ankamen, wurden zunächst im Winter 614/1217-18 Städte der Muslime in Palästina angegriffen, dann aber zog die Armee nach Ägypten; der Kreuzzug wurde von einem päpstlichen Legaten geführt.
Nach der Einnahme von Damiette und der Ermordung aller Einwohner bot der ayyubidische Sultaan, Al-kaamil, die Rückgabe des Königreichs Jerusalem an, doch der päpstliche Legat lehnte ab. Schließlich bezogen die Kreuzfahrer gegenüber dem Heerlager Al-kaamils bei Al-mansuurah Stellung (618/1221). Daher durchstachen Spezialtruppen Al-kaamils die Deiche des Nils bei Al-mansuurah, wodurch in der folgenden Landüberflutung eine große Zahl der Kreuzfahrer umkam und die übri-gen von der Versorgung abgeschnitten wurden.
Darauf räumten die Kreuzfahrer gegen freien Abzug Ägypten, ohne etwas in Palästina oder Ägypten erreicht zu haben. Dieser Kreuzzug endete also mit einer völligen Niederlage. Deutlich wurde hier auch der zunehmend imperialistische, auf Beute ausgerichtete Gedanke der Kreuzfahrer, der trotz päpstlicher Leitung den ursprünglichen Kreuzzugsgedanken nicht mehr trug.