Salaahud-diin Yuusuf Bnu-ayyuub, mit den Beinamen Al-malik An-naasir Abul-mudhaffar, wurde 532/1138 geboren. Von seinem Vater Ayyuub, einem kurdischen Lehnsempfänger im Dienst des Nurud-diin Zengi, und seinem Onkel Schirkuh im Militärwesen und Diplomatie erzogen, wurde er als Mamluk in den Dienst Nurud-diin Zengis aufgenommen und von diesem mit mehreren Aufträgen betraut. Da sich Nurud-diin sowohl mit den Franken, als auch mit gegnerischen Seldschukenfürsten sowie mit den Ismailiten und Fatimiden in Auseinandersetzung befand, musste er einige Bereiche seines Kampfes den Ayyubiden übergeben, darunter die Zurückdrängung der Franken aus dem ägyptischen Gebiet der Fatimiden.
Da die Franken Syrien nicht einnehmen konnten, erkannten sie und die syrischen Emire der Seldschuken unter Nurud-diin nahezu zeitgleich, dass das reiche fatimidische Ägypten – nun schwach geworden durch verweichlichte Herrscher und skrupellose Wezire – den Schlüssel zur Beherrschung des islamischen Ostens darstellte: würden die Muslime unter Nurud-diin bzw. Salaahud-diin Ägypten gewinnen, wären die Kreuzfahrerstaaten völlig eingekeilt von feindlichen Kräften; im umgekehrten Falle würden die Kreuzfahrer Reichtum und direkten Kontakt über die inneren Mittelmeerinseln erreichen.
So entspann sich ein diplomatisches Wechselspiel, unterstützt durch verschiedene Vorstöße fränkischer und muslimischer Armeen (insbesondere die beiden Vorstöße Salaahud-diins 559/1164 und 562/1167), die von den Weziren der Fatimiden mit Geld und Versprechungen in der Waage gehalten werden; große militärische Auseinandersetzungen blieben in Ägypten in dieser Phase aus. Erst als die Franken unter dem König des Königreichs Jerusalem, 564/1169 Ägypten ernsthaft besetzen wollten, schon die Stadt Damiette geplündert hatten und im Gegenzug der fatimidische Wezir die Vororte von Fustaat in Brand setzte, beschloss Salaahud-diin in einer schnellen Aktion die Besetzung von Al-qaahirah und gewann somit Zustimmung des fatimidischen Chaliifah für das Rennen um die Macht in Ägypten.
Doch kurz darauf starb Schirkuh in Al-qaahirah, und zugleich begann Nurud-diin gegen Salaahud-diin Misstrauen zu schöpfen, ob er ihm gegenüber noch loyal sei. So forderte Nurud-diin – nach einem misslungenen Angriff der Kreuzfahrer und Byzantiner auf Damiette 565/1169 – von Salaahud-diin 567/1171 ausdrücklich, den fatimidischen Chaliifah abzusetzen und in der Freitagspredigt den Namen des abbasidischen Chaliifah zu nennen. Das geschah, und da der letzte fatimidische Chaliifah kurz darauf an einer schon länger währenden Krankheit starb, erlosch die Chilaafah der Fatimiden recht lautlos. Im Jahr 569/1174 verstarb Nurud-diin und Salaahud-diin wurde der mächtigste Emir und zudem Herrscher in Ägypten.