Wie schon Nurud-diin, so erkannte auch Salaahud-diin, dass ohne eine Einigung der syrischen Emire und Gebiete eine Gegenoffensive auf die Kreuzfahrerstaaten unmöglich war. So ergriff er im Rabii’uth-thaani 570/Oktober 1174 die Gelegenheit, auf Einladung des Amirs Al-muqaddam Damaskus einzunehmen. Doch als er bei der Stadt Halab dies versuchte (in der ein Nachkomme und Erbe Nurud-diins die Einwohner gegen Salaahud-diin einnahm), erlitt er eine Niederlage und musste vor Halab im Radschab 570/Januar 1175 abziehen.
Die Tage der Zengiden und ihrer Verbündeten waren dennoch gezählt: sie wurden von Salaahud-diin bei den Hörnern von Hamah – nach vergeblichen Vorgesprächen zur Einigung – geschlagen (Ramadan 570/April 1175); und auch bei Tallus-sultaan bei Halab erlitt das letzte Aufgebot der Zengiden-Nachkommen im Schawwal 571/ April 1176 eine Niederlage. Darauf beließ es Salaahud-diin bei einem Waffenstillstand zwischen ihm und dem Zengidenprinzen, während er alle wichtigen Emire Syriens an sich gebunden hatte.
Das erste Treffen Salaahud-diins und der Armee des Königreichs Jerusalem zwischen Askalon und Ramlah endete (573/1177) in einer Niederlage für die Muslime, nicht zuletzt, weil die Kraft der Templer und Johanniter zu gering geschätzt wurde. Doch bereits 575/1179 erlitt König Balduin von Jerusalem bei Mardsch-‘uyuun eine vernichtende Niederlage gegen Salaahud-diin. Darauf mussten aber Muslime wie Christen eine Ruhepause einlegen, da die Armeen kriegsmüde waren. Zudem spalteten immer noch interne Streitigkeiten die Fürsten Syriens untereinander.
Da bat der Artoqide von Hisn Kaifa Salaahud-diin um Hilfe gegen den Rum-Seldschuken Kilidsch Arslan. Dadurch und durch die Machtübernahme in Mausil im selben Jahr gewann Salaahud-diins Plan zur Einigung Syriens Gestalt. Einstweilen kehrte er nach Ägypten zurück, verließ es aber endgültig 578/1182, da der letzte Zengidennachkomme, As–saalih Ismaa’iil, ein Jahr zuvor verstarb und keine Einigung unter den verbliebenen Oberhäuptern der Zengiden bestand. Die Chance, mit Halab endgültig Syrien gegen die Kreuzfahrer zu einen, bestand. Doch bei seiner Ankunft hatte ‘Imaadud-diin Zengi Halab bereits zu seiner Festung gemacht; nach ergebnislosen Verhandlungen zog sich Salaahud-diin zurück.
Im Frühling 578/1182 versuchte der Herr der Festung Krak des Chevaliers, Rainald de Chatillon, einer der erbittersten Feinde der Muslime, über Ailat und das Rote Meer mit dort zusammengebauten Schiffen Makkah und Al-madiinah anzugreifen. Erst kurz vor Makkah konnten diese Kreuzfahrer gestoppt und geschlagen werden. Die Überlebenden wurden auf Befehl Salaahud-diins in Makkah und Al-madiinah öffentlich enthauptet. Rainald konnte auf seine Festung zurückfliehen. Dadurch wurden die Waffenstillstandsverhandlungen mit dem Königreich Jerusalem aus Salaahud-diins Sicht hinfällig. Doch auf Drängen seiner Emire wurde eine kurzfristige Einigung getroffen, insbesondere, weil Salaahud-diin noch immer von verschiedenen Seldschukenfürsten bekämpft wurde. Erst nach der Einnahme von Amid (beim heutigen Diyarbakir) und der Aufgabe von ‘Imaadud-diin Zengi (dem Jüngeren) 590/1183, seiner Loyalitätserklärung an Salaahud-diin und der Überlassung von Halab und durch freiwilligen Anschluß der Nordemirate an Salaahud-diins Sache, (581/1186) begann die eigentliche Offensive Salaahud-diins gegen die Kreuzfahrerstaaten.
Zu Beginn des Jahres 583/Frühling 1187 begann Salaahud-diin einen Feldzug gegen die gesammelte Armee der Kreuzfahrerstaaten. Westlich von Tiberias, bei den Hörnern von Hittiin, wurde am 24.4.583/4.7.1187 die gesamte Armee des Königreichs Jerusalem vernichtet. Nur der Graf von Tripolis, Raimond, konnte mit einer kleinen Truppe das Schlachtfeld verlassen. König Balduin von Jerusalem und seine Fürsten wurden gefangengenommen, auch Rainald von Chatillon, den Salaahud-diin persönlich gemäß einem Schwur tötete. Die übrigen Gefangen wurden ehrenvoll behandelt. Im Anschluß an diesen Sieg wurden bis Dschamaada II. 583/September 1187 alle Küstenfestungen außer Tyrus erobert – da keine ausreichende Besatzung mehr vorhanden war. Das Belassen der Festung Tyrus sollte nach Einschätzung fast aller alten und neuen Historiker der größte taktische Fehler Salaahud-diins sein.
Der bedeutendste geistige und militärische Sieg fiel Salaahud-diin mit der Einnahme von Al-quds zu. Nach schwerer zweiwöchiger Belagerung und verschiedenen Verhandlungen mit dem christlichen Verteidiger von Al-quds, Balian von Ibelin, wurde die Stadt am 27.07.583/02.10.1187 friedlich übergeben. Wer das ausgemachte Lösegeld bezahlen konnte, durfte mit seiner persönlichen Habe frei abziehen, die übrigen gerieten in die Sklaverei. Da die Zahl der Gefangenen (ca. 20.000) so groß war, wurden viele arme Einwohner durch eine Pauschalsumme befreit, die Balian von Ibelin unter Einverständnis von Salaahud-diin aufbrachte. Dennoch konnten ca. 16.000 kein Lösegeld aufbringen, insbesondere weil sich der christliche Patriarch der Stadt mit den Kirchenschätzen absetzte, ohne die Armen der Stadt auszulösen.
Christen der einheimischen Kirchen bekamen wieder Kirchen überlassen, und den Juden wurde Aufenthaltsrecht in Al-quds eingeräumt. Die Grabeskirche wurde orthodoxen Bischöfen übergeben. Die Wiederherstellung der Al-masdschidil-aqsa und das Aufstellen des Minbar, den bereits Nurud-diin für den Fall der Wiedereinnahme von Al-quds hatte bauen lassen, nahmen Salaahud-diin und seine Brüder mit eigener Hand vor.
Dennoch blieb Tyrus als schwer ausgestattete Hafenfestung eine immerwährende Gefahr: zu leicht konnten über diesen Hafen Kreuzfahrerheere wieder nach Palästina eindringen. So unternahm Salaahud-diin eine neue Belagerung von Tyrus im Ramadan 583/November 1187, aber der hereinbrechende Wintersturm, Krankheiten und Kriegsmüdigkeit seiner Emire zwangen ihn gegen seinen Willen und besseres Wissen, die Armee in Dhul-qi’dah 583/Januar 1188 aufzulösen.
Außer Tyrus wurde auch das Fürstentum von Tripolis als einziger noch intakter Kreuzfahrerstaat nach Verhandlungen in einem Waffenstillstand belassen, und es folgten seitens Salaahud-diin weitere Eroberungen von Kreuzfahrerfestungen in Syrien; auch der Krak des Chevaliers musste 584/1188 kapitulieren.