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Murad III. (982-1003/1574–1595)


Ein weiterer Landkrieg mit Iran von 1578 bis 1590 führte zu einer starken Trennung der kulturellen Sphäre. Im Gegensatz zu früheren Auseinandersetzungen waren die iranischen Herrscher nun auch an Bündnissen mit Venedig interessiert, wodurch der iranisch-osmanische Konflikt in einen multinationalen Wirtschaftskonflikt mündete. Lediglich die Annektierung von Aserbaidschan schien einen osmanischen Erfolg zu bestätigen, doch alle östlichen Landkonflikte begannen in diesen Jahren zu stagnieren.

1580 begann Englands Aufstieg, der auch zu vermehrten Konflikten mit Spanien einerseits und Frankreich andererseits führte; so erhielt England ebenfalls von der Hohen Pforte ein “diplomatisches Vertragsschreiben”.

Eine gewaltige Erschütterung der inneren Struktur des osmanischen Staates stellte die von 1585 an herrschende große Geldentwertung dar, welche bis ca. 1610 fortdauerte. Innerhalb weniger Jahre verlor die einheimische Währung rapide an Wert, wurde das darin verbrauchte Edelmetall verschnitten. Zugleich begann die Umstellung des bisherigen Timarsystems, wobei die leichte Lehensreiterei der Cebelü langsam aber sicher ihre Lebensgrundlage verlor, weil sie nunmehr besoldet wurden, aber im Rahmen der Staatsverschuldung viele Reiterlehen eingezogen und die Cebelü-Truppen reduziert wurden.

1589 und 1591-92 brachten die stetigen Geldentwertungen die Janitscharen auf, die sich in Aufruhr in Istanbul Gehör verschafften und Solderhöhungen erzwangen.
In Ostafrika und ausgehend von Stützpunkten im Roten Meer und Jemen unternahm 1586 Mir ‘Aliy Bey eine Expedition nach Mombasa und Mogadischu, die beide portugiesisch besetzt waren.

1593 begann ein erst 1606 beendeter (sogenannter “langer”) Krieg mit Habsburg, der deutlich machte, dass die zu Lande geführten Auseinandersetzungen nicht mehr automatisch von den Osmanen gewonnen wurden.

Mehmed III. (1003-1012/1595–1603)

Schon ein Jahr nach seinem Machtantritt war Mehmed III. mit den Celali-Rebellionen in Anatolien beschäftigt (seit 1591 wurden diese Aufstände eine ernsthafte innere Zerreißprobe des osmanischen Staates). Außenpolitisch ergab sich ein klarer osmanischer Sieg bei Mezökeresztes (Ungarn); die Einnahme von Erlau brachte die Erfolgsserie der Osmanen nunmehr direkt ins Habsburgische Reichsgebiet.

Im Osten begannen Dauerkriege mit Iran (von 1603 mit Unterbrechungen bis 1639).