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Die Beziehung zwischen kufr und al-qadar


Manche Polytheisten und kaafir rechtfertigen ihren kufr mit al-qadar und behaupten, dass sie nicht kufr betrieben hätten, wenn Allaah (ta’aala) dies nicht wollte. Daraus ergibt sich die Frage: Können kufr, Verfehlungen oder Sünden mit al-qadar begründet werden?

Der Quraan argumentiert hierzu folgendermaßen:

سَيَقُولُ ٱلَّذِينَ أَشۡرَكُواْ لَوۡ شَآءَ ٱللَّهُ مَآ أَشۡرَكۡنَا وَلَآ ءَابَآؤُنَا وَلَا حَرَّمۡنَا مِن شَيۡءٖۚ كَذَٰلِكَ كَذَّبَ ٱلَّذِينَ مِن قَبۡلِهِمۡ حَتَّىٰ ذَاقُواْ بَأۡسَنَاۗ قُلۡ هَلۡ عِندَكُم مِّنۡ عِلۡمٖ فَتُخۡرِجُوهُ لَنَآۖ إِن تَتَّبِعُونَ إِلَّا ٱلظَّنَّ وَإِنۡ أَنتُمۡ إِلَّا تَخۡرُصُونَ ١٤٨ قُلۡ فَلِلَّهِ ٱلۡحُجَّةُ ٱلۡبَٰلِغَةُۖ فَلَوۡ شَآءَ لَهَدَىٰكُمۡ أَجۡمَعِينَ ١٤٩

Diejenigen, die Polytheismus betreiben, werden sagen: ‚Hätte Allaah es gewollt, hätten weder wir noch unsere Väter Polytheismus betrieben, auch hätten wir nichts (ohne Erlaubnis) verboten.’ Solcherart leugneten schon diejenigen vor ihnen, bis sie Unsere Peinigung erfuhren. Sag: ‚Verfügt ihr über Wissen, das ihr uns offen legt?’ Ihr folgt nur Spekulationen, und ihr lügt ja nur! (149) Sag: ‚Allaah verfügt über das eindeutige Argument; hätte Er es gewollt, so hätte Er euch allesamt rechtgeleitet!’ 1

Die vorgeschobenen Argumente der kaafir für ihre Verfehlungen sind unlogisch, nicht stichhaltig und völlig haltlos,

– weil sie keinerlei Einsicht in “al-lauhul-mahfuudh اللوح المحفوظ” (wörtlich die wohlverwahrte Tafel) haben und somit nicht wissen konnten und können, was Allaah (ta’aala) für sie bestimmt hat. Sie handeln also nicht aufgrund der Bestimmung Allaahs falsch, sondern nur aufgrund ihrer freien Entscheidung;

– weil sie Allaah (ta’aala) negative Eigenschaften bzw. ungerechtes Handeln zuschreiben, indem sie unterstellen, dass ihr Fehlgehen von Allaah (ta’aala) erzwungen war.

Doch Fakt ist, dass Allaah (ta’aala):

– absolut gerecht ist,

– die Menschen mit freiem Willen ausstattete,

– nur das Gute gebietet,

– den Menschen nur den Islam gebot und nicht das Fehlgehen,

– die Menschen nur für freiwillig verrichtete Taten zur Rechenschaft zieht, und dass die Vorfahren der kaafir nur aufgrund ihres freiwilligen und absichtlichen Leugnens und ihres bewussten Fehlgehens bestraft wurden und werden,

– die Menschen in diesem Bereich zu nichts zwingt. Hätte Er die Geschöpfe zu etwas zwingen wollen, hätte Er sie sicherlich zum Iimaan gezwungen und nicht zum kufr.

وَإِذَا فَعَلُواْ فَٰحِشَةٗ قَالُواْ وَجَدۡنَا عَلَيۡهَآ ءَابَآءَنَا وَٱللَّهُ أَمَرَنَا بِهَاۗ قُلۡ إِنَّ ٱللَّهَ لَا يَأۡمُرُ بِٱلۡفَحۡشَآءِۖ أَتَقُولُونَ عَلَى ٱللَّهِ مَا لَا تَعۡلَمُونَ ٢٨ قُلۡ أَمَرَ رَبِّي بِٱلۡقِسۡطِۖ وَأَقِيمُواْ وُجُوهَكُمۡ عِندَ كُلِّ مَسۡجِدٖ وَٱدۡعُوهُ مُخۡلِصِينَ لَهُ ٱلدِّينَۚ كَمَا بَدَأَكُمۡ تَعُودُونَ ٢٩

Wenn sie eine Abscheulichkeit getan haben, sagten sie: “Wir fanden unsere Ahnen diese praktizieren und Allaah gebot sie uns!” Sag: ‚Allaah gebietet sicher keine Abscheulichkeit!’ Wollt ihr von Allaah etwas behaupten, was ihr nicht wisst?(!) (29) Sag: ‚Mein Herr gebietet Gerechtigkeit, und dass ihr euch zu Ihm bei jedem rituellen Gebet hinwendet und Bittgebete an Ihn in lauterem Gehorsam 2 richtet. Wie Er euch das erste Mal erschuf, so werdet ihr nochmals zurückkehren.’ 3

إِن تَكۡفُرُواْ فَإِنَّ ٱللَّهَ غَنِيٌّ عَنكُمۡۖ وَلَا يَرۡضَىٰ لِعِبَادِهِ ٱلۡكُفۡرَۖ وَإِن تَشۡكُرُواْ يَرۡضَهُ لَكُمۡۗ وَلَا تَزِرُ وَازِرَةٞ وِزۡرَ أُخۡرَىٰۚ ثُمَّ إِلَىٰ رَبِّكُم مَّرۡجِعُكُمۡ فَيُنَبِّئُكُم بِمَا كُنتُمۡ تَعۡمَلُونَۚ إِنَّهُۥ عَلِيمُۢ بِذَاتِ ٱلصُّدُورِ ٧

Solltet ihr leugnen, so ist Allaah autark euch gegenüber! Doch Er stimmt Seinen Anbetern das Leugnen nicht zu. Solltet ihr euch jedoch dankbar erweisen, darin stimmt Er euch zu. Keine verfehlende Seele trägt die Verfehlung einer anderen. Dann ist zu eurem Herrn eure Rückkehr, so wird Er euch Mitteilung über das machen, was ihr zu tun pflegtet. Gewiss, Er ist allwissend über das in den Brüsten. 4

Diesbezüglich sagte der Gelehrte Saiyid Qutb 5 in seiner Quraan-Exegeseschrift “fi dhilaalil-quraan في ظلال القرآن“: “Allaah (ta’aala) beauftragt die Menschen nicht damit, Seine verborgene Vorkenntnis und Seinen verborgenen Willen zu entdecken, um sich danach zu richten, vielmehr beauftragte Er sie damit, Seine Gebote und Verbote zu kennen, um sich danach zu richten.”

 

Notes:

  1. Quraan (6:148-149)
  2. Ursprünglich: „diin“: die sowohl im Religiösen als auch im Profanen von Allaah (ta’aala) ge­botene Lebensweise.
  3. Quraan (7:28-29)
  4. Quraan (39:7)
  5. Literat und Islamologe, als Oppositioneller vom ägyptischen Präsidenten Naser 1965 hingerichtet.