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Wichtigste Ereignisse der Umayyaden-Chilaafah


  • Mu’aawiyah (radial-laahu ‘anh) selbst gründete die Flotte der Chilafaah. Mit seinem Weitblick erkannte er, dass es ohne die Beherrschung des Mittelmeeres keine Sicherheit an den Küsten und letztlich auch keine Staatsausbreitung geben könne. Mehrere Angriffe gegen Byzanz wurden folgerichtig als Seekrieg ausgetragen (mit zwei Blockaden und Belagerungen: 49-50/668-669, 55-58/674-678), die vor allem durch die Geheimwaffe des Griechischen Feuers von Byzanz überstanden wurden.
  • Im Osten des Reiches gelangten die Heere der Umayyaden bis nach Kabul in Afghanistan (42/664) sowie zum Gebiet von Sogdiana.
  • Zeitgleich begann wieder die Ausbreitung gen Westen in Nordafrika, die bis etwa 80/700 bis zum äußersten Westen (Al-maghribul-aqsa) gelangte.
  • Insbesondere durch die Entsendung von ‘Uqbah Bnu-naafi’ (50/670) wurden nicht nur viele Gebiete in Nordafrika eingenommen, sondern es nahmen auch sehr viele Berber den Islam an, die in den künftigen Jahrzehnten die islamische Eroberung in Nordafrika prägten. Nur im Offiziersrang fand man zunächst noch mehr arabisch-stämmige als berber-stämmige Personen.
  • Unter ‘Abdul-malik Bnu-marwaan erreichte die Umayyaden-Chilaafah ihren Zenit und ihre größte Machtfülle. Außerdem fand in seiner Regierung die arabische Schrift ihre letzte Umformung und somit ihre heutige Form. In der Verwaltung wurde das Arabische endgültig durchgesetzt als alleinige Amtssprache.
  • 92-94/711-12 dehnte sich die umayyadische Chilaafah bis Sind und zum Panjab (Nordindien) aus.
  • Durch die Einsetzung von Muusa Bnu-nusair über das berberisch-arabische Heer in Nordafrika wurde bereits der Grundstein zur endgültigen Eroberung Nordafrikas, Siziliens und Spaniens gelegt. Taariq Bnu-ziyaad, einer der führenden berber-stämmigen Offiziere, wurde zum ersten Mann von Muusa.
  • 92/711 setzte ein berberisch-arabisches Heer unter der Führung von Taariq Bnu-ziyaad über die Meerenge bei Gibraltar (Arabisch: dschbalu taariq), besiegte das Heer des Westgotenreiches unter seinem König Roderich und eroberte innerhalb von zwei Jahren (bis 94/713) Süd- und Mittelspanien. Damit war die Eroberung des spanischen Westgotenreiches abgeschlossen.
  • Obwohl sie nur knapp 2 Jahre gedauert hat, ragte die Regentschaft von ‘Umar Bnu-‘abdil-‘aziiz (99/717) bereits in den Augen seiner Zeitgenossen hervor. Mit vielen Oppositionsgruppen wie der gemäßigten Muhakkimah erzielte er zumindest ein schweigendes Übereinkommen. Auch die brutale Statthalterherrschaft im Osten der Chilaafah wurde beendet. Aufgrund seiner persönlich asketischen und sehr einfachen Lebensführung gewann er vor allem die Gelehrten für sich.
  • Ein Vorstoß von arabisch-berberischen Reitertruppen nach Mittelfrankreich endete bei Poitiers mit einem Misserfolg gegen das fränkische Heer von Karl Martell (113/ 732). Damit endete zugleich auch der Expansionsdrang der Chilaafah zur Zeit der Umayyaden.