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Belege für die Errichtung von Waqf


Argumente für die Errichtung von Waqf finden sich in zahlreichen Aayaat und Hadiithen.

وَمَا يَفۡعَلُواْ مِنۡ خَيۡرٖ فَلَن يُكۡفَرُوهُۗ وَٱللَّهُ عَلِيمُۢ بِٱلۡمُتَّقِينَ ١١٥

Was sie an Gutem tun, wird ihnen sicher nicht abgeleugnet. Allaah ist allwissend über die Ehrfürchtigen 1. 2

‘Abdullaah Bnu-‘umar überlieferte:

أَصَابَ عُمَرُ بِخَيْبَرَ أَرْضًا فَأَتَى النَّبِيَّ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَقَالَ أَصَبْتُ أَرْضًا لَمْ أُصِبْ مَالًا قَطُّ أَنْفَسَ مِنْهُ فَكَيْفَ تَأْمُرُنِي بِهِ قَالَ إِنْ شِئْتَ حَبَّسْتَ أَصْلَهَا وَتَصَدَّقْتَ بِهَا فَتَصَدَّقَ عُمَرُ أَنَّهُ لَا يُبَاعُ أَصْلُهَا وَلَا يُوهَبُ وَلَا يُورَثُ فِي الْفُقَرَاءِ وَالْقُرْبَى وَالرِّقَابِ وَفِي سَبِيلِ اللَّهِ وَالضَّيْفِ وَابْنِ السَّبِيلِ لَا جُنَاحَ عَلَى مَنْ وَلِيَهَا أَنْ يَأْكُلَ مِنْهَا بِالْمَعْرُوفِ أَوْ يُطْعِمَ صَدِيقًا غَيْرَ مُتَمَوِّلٍ فِيهِ.

‘Umar erhielt ein Grundstück in Chaibar. Dann kam er zum Propheten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) und sagte: “Ich erhielt ein Grundstück, und über wertvolleres Vermögen habe ich noch nie verfügt. Was gebietest du mir diesbezüglich?” Er sagte: “Wenn du möchtest, kannst du seine Substanz erhalten und es spenden.” So widmete ‘Umar es für die Armen, für die Nahverwandten, für die Befreiung von Sklaven, für Allaahs Weg, für den Gast und für den Reisenden (unter der Vorgabe), dass seine Substanz nicht verkauft, nicht verschenkt und nicht vererbt wird, und dass seinen Verwalter keine Verfehlung trifft, wenn er sich nach dem Üblichen davon ernährt oder einen Freund speist, ohne es sich anzueignen. (B, M, T, N, I, A, AH)

Dieser Waqf von ‘Umar (radial-laahu ‘anh) wird als erster seiner Art in der islamischen Geschichte betrachtet.
Die Einrichtung von Waqf fand unter den Gefährten des Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) eine so große Verbreitung, dass es nach der Aussage von Dschaabir (radial-laahu ‘anh) keinen Gefährten gab, der nicht zu seinen Lebzeiten einen Waqf errichtete.

كَانَ أَبُو طَلْحَةَ أَكْثَرَ أَنْصَارِيٍّ بِالْمَدِينَةِ ‏نَخْلًا وَكَانَ أَحَبَّ أَمْوَالِهِ إِلَيْهِ بَيْرُحَاءَ وَكَانَتْ مُسْتَقْبِلَةَ الْمَسْجِدِ وَكَانَ رَسُولُ اللَّهِ ‏صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ يَدْخُلُهَا وَيَشْرَبُ مِنْ مَاءٍ فِيهَا طَيِّبٍ فَلَمَّا أُنْزِلَتْ (‏‏لَنْ تَنَالُوا الْبِرَّ حَتَّى تُنْفِقُوا مِمَّا تُحِبُّونَ)، ‏‏قَامَ أَبُو طَلْحَةَ فَقَالَ يَا رَسُولَ اللَّهِ إِنَّ اللَّهَ يَقُولُ ‏(‏لَنْ تَنَالُوا الْبِرَّ حَتَّى تُنْفِقُوا مِمَّا تُحِبُّونَ‏)، ‏وَإِنَّ أَحَبَّ أَمْوَالِي إِلَيَّ بَيْرُحَاءَ ‏وَإِنَّهَا صَدَقَةٌ لِلَّهِ أَرْجُو بِرَّهَا وَذُخْرَهَا عِنْدَ اللَّهِ فَضَعْهَا يَا رَسُولَ اللَّهِ حَيْثُ أَرَاكَ اللَّهُ قَالَ رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ بَخْ ذَلِكَ مَالٌ رَابِحٌ ذَلِكَ مَالٌ ‏رَابِحٌ‏ ‏وَقَدْ سَمِعْتُ مَا قُلْتَ وَإِنِّي أَرَى أَنْ تَجْعَلَهَا فِي الْأَقْرَبِينَ قَالَ ‏أَبُو طَلْحَةَ ‏أَفْعَلُ يَا رَسُولَ اللَّهِ فَقَسَمَهَا ‏أَبُو طَلْحَةَ ‏فِي أَقَارِبِهِ وَفِي بَنِي عَمِّهِ.

Abu-talhah besaß mehr Dattelpalmen als alle anderen Ansaar (einheimische Muslime) in Madiinah. Am meisten mochte er die Plantage Bairuhaa, die der Moschee gegenüber lag. Der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) pflegte in diesen Garten zu gehen und dort von dem wohlschmeckenden Wasser zu trinken. Als die Aayah: “لَنْ تَنَالُوا الْبِرَّ حَتَّى تُنْفِقُوا مِمَّا تُحِبُّونَ , ihr werdet (die Belohnung für) das gottgefällige Handeln nicht erhalten, bis ihr von dem spendet, was ihr liebt” 3 hinabgesandt wurde, kam Abu-talhah und sagte: “Allaahs Gesandter! Allaah sagt: “لَنْ تَنَالُوا الْبِرَّ حَتَّى تُنْفِقُوا مِمَّا تُحِبُّونَ, ihr werdet (die Belohnung für) das gottgefällige Handeln nicht erhalten, bis ihr von dem spendet, was ihr liebt” und von meinem Besitz ist mir nichts lieber als Bairuhaa! Diesen Garten spende ich um Allaahs willen und bitte Allaah um das Gute und die Belohnung dafür, so mache damit, Gesandter Allaahs! wie Allaah es dich gelehrt hat!” Der Gesandte Allaahs (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sagte: “Wie schön! Das ist ein einträgliches Vermögen! Das ist ein einträgliches Vermögen! Ich hörte deine Worte und ich denke, dass du diesen Garten deinen Nahverwandten geben sollst!” Abu-talhah sagte: “Ich werde es tun, Allaahs Gesandter!” Dann teilte er den Garten unter seinen Nahverwandten und Cousins auf.” (B)

إِذَا مَاتَ الْإِنْسَانُ انْقَطَعَ عَنْهُ عَمَلُهُ إِلَّا مِنْ ثَلَاثَةٍ إِلَّا مِنْ صَدَقَةٍ جَارِيَةٍ أَوْ عِلْمٍ يُنْتَفَعُ بِهِ أَوْ وَلَدٍ صَالِحٍ يَدْعُو لَهُ.

Wenn der Mensch stirbt, geht sein (direktes) Handeln zu Ende, außer in drei Fällen: Bei einer Spende von dauerhaftem Charakter (d. h. Waqf), bei Wissen, das (für die Nachwelt) von Nutzen ist, oder bei einem frommen Nachkommen, der für ihn Bittgebete spricht. (M)

Man unterscheidet zwei Arten von Waqf:

– Al-waqful-chairiy الوقف الخيري : Ein Gut, das einem bestimmten gemeinnützigen Zweck gewidmet wird, wie die Widmung eines Grundstücks als Waqf, um darauf ein Krankenhaus zu errichten.

– Al-waqful-ahliy الوقف الأهلي bzw. Al-waqfudh-dhur-riy الوقف الذُّرِّي : Ein Gut, das einer bestimmten Person bzw. Personen gewidmet wird, wie die Widmung eines Gutes als Waqf für die eigenen Nachkommen. Diese Waqf-Art wurde in vielen islamischen Ländern gesetzlich ver-boten, da ihre Umsetzung mit großen Problemen verbunden war.

 

Notes:

  1. Ursprünglich: „Muttaqiin“, siehe Glossar.
  2. Quraan (3:115)
  3. Quraan (3:92)