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Einwände gegen al-wahy


Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam), der Quraan und die Sunnah liefern viele unmissverständliche Belege dafür, dass Allaah (ta’aala) der einzige Urheber und Verfasser des Quraan ist.

وَإِذَا تُتۡلَىٰ عَلَيۡهِمۡ ءَايَاتُنَا بَيِّنَٰتٖ قَالَ ٱلَّذِينَ لَا يَرۡجُونَ لِقَآءَنَا ٱئۡتِ بِقُرۡءَانٍ غَيۡرِ هَٰذَآ أَوۡ بَدِّلۡهُۚ قُلۡ مَا يَكُونُ لِيٓ أَنۡ أُبَدِّلَهُۥ مِن تِلۡقَآيِٕ نَفۡسِيٓۖ إِنۡ أَتَّبِعُ إِلَّا مَا يُوحَىٰٓ إِلَيَّۖ إِنِّيٓ أَخَافُ إِنۡ عَصَيۡتُ رَبِّي عَذَابَ يَوۡمٍ عَظِيمٖ ١٥ قُل لَّوۡ شَآءَ ٱللَّهُ مَا تَلَوۡتُهُۥ عَلَيۡكُمۡ وَلَآ أَدۡرَىٰكُم بِهِۦۖ فَقَدۡ لَبِثۡتُ فِيكُمۡ عُمُرٗا مِّن قَبۡلِهِۦٓۚ أَفَلَا تَعۡقِلُونَ ١٦

Als ihnen Unsere Worte 1 deutlich vorgetragen wurden, sagten diejenigen, die Unsere Begegnung nicht erhoffen: “Bringe einen Quraan außer diesem oder forme ihn um!” Sag: ‚Mir steht es nicht zu, ihn nach meinem Gutdünken umzuformen. Ich folge nur dem, was mir hinabgesandt wird! Ich fürchte, sollte ich meinem Herrn widersprechen, die Peinigung eines gewaltigen Tages!’ (16) Sag (auch): ‚Hätte Allaah es gewollt, hätte ich ihn euch nicht vorgetragen und hätte Er euch über ihn nicht in Kenntnis gesetzt. Ich lebte doch unter euch lange Zeit vor ihm – wollt ihr euch etwa nicht besinnen?(!)’ 2

وَقَالُواْ لَوۡلَآ أُنزِلَ عَلَيۡهِ ءَايَٰتٞ مِّن رَّبِّهِۦۚ قُلۡ إِنَّمَا ٱلۡأٓيَٰتُ عِندَ ٱللَّهِ وَإِنَّمَآ أَنَا۠ نَذِيرٞ مُّبِينٌ ٥٠ أَوَ لَمۡ يَكۡفِهِمۡ أَنَّآ أَنزَلۡنَا عَلَيۡكَ ٱلۡكِتَٰبَ يُتۡلَىٰ عَلَيۡهِمۡۚ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَرَحۡمَةٗ وَذِكۡرَىٰ لِقَوۡمٖ يُؤۡمِنُونَ ٥١

Sie sagten: “Würden ihm doch Zeichen1 von seinem Herrn hinabgesandt!” Sag: ‚Die Zeichen1 sind nur bei Allaah, ich bin doch nur ein erläuternder Warner!’ (51) War es ihnen denn nicht genug, dass Wir dir die Schrift hinabsandten, die ihnen vorgetragen wird?(!) Darin ist gewiss Gnade und Ermahnung für Menschen, die den Iimaan verinnerlichen. 3

وَمَا تَكُونُ فِي شَأۡنٖ وَمَا تَتۡلُواْ مِنۡهُ مِن قُرۡءَانٖ وَلَا تَعۡمَلُونَ مِنۡ عَمَلٍ إِلَّا كُنَّا عَلَيۡكُمۡ شُهُودًا إِذۡ تُفِيضُونَ فِيهِۚ وَمَا يَعۡزُبُ عَن رَّبِّكَ مِن مِّثۡقَالِ ذَرَّةٖ فِي ٱلۡأَرۡضِ وَلَا فِي ٱلسَّمَآءِ وَلَآ أَصۡغَرَ مِن ذَٰلِكَ وَلَآ أَكۡبَرَ إِلَّا فِي كِتَٰبٖ مُّبِينٍ ٦١

Du (Muhammad) unternimmst nichts und trägst davon nichts aus dem Quraan vor und ihr tut nichts, ohne dass Wir über euch Zeugen sind, vor allem wenn ihr über ihn lästert. Deinem Herrn bleibt auch nichts verborgen, weder das Gewicht eines Staubkorns auf Erden noch im Himmel, noch etwas Kleineres als dies noch etwas Größeres, ohne dass dies in einer deutlichen Schrift registriert ist. 4

تَنزِيلُ ٱلۡكِتَٰبِ مِنَ ٱللَّهِ ٱلۡعَزِيزِ ٱلۡحَكِيمِ ١ إِنَّآ أَنزَلۡنَآ إِلَيۡكَ ٱلۡكِتَٰبَ بِٱلۡحَقِّ فَٱعۡبُدِ ٱللَّهَ مُخۡلِصٗا لَّهُ ٱلدِّينَ ٢

Die sukzessive Hinabsendung der Schrift ist von Allaah, Dem Allwürdigen, Dem Allweisen. (2) Wir sandten dir die Schrift mit der Wahrheit hinab, so bete Allaah an 5 in aufrichtiger Anbetung 6 Ihm gegenüber! 7

إِنَّآ أَنزَلۡنَا عَلَيۡكَ ٱلۡكِتَٰبَ لِلنَّاسِ بِٱلۡحَقِّۖ فَمَنِ ٱهۡتَدَىٰ فَلِنَفۡسِهِۦۖ وَمَن ضَلَّ فَإِنَّمَا يَضِلُّ عَلَيۡهَاۖ وَمَآ أَنتَ عَلَيۡهِم بِوَكِيلٍ ٤١

Wir sandten dir die Schrift für die Menschen gemäß der Wahrheit hinab. Wer dann Rechtleitung findet, (tut es allein) für sich selbst, und wer irregeht, (tut es nur) gegen sich selbst. Du bist über sie kein Herrscher 8! 9

Die wahy-Gegner haben trotz der vielen Aayaat und Hadiithe, welche die wahy-Wahrhaftigkeit belegen, keine Mühe gescheut, wahy immer wieder in Frage zu stellen und erheben insbesondere folgende Einwände:

Behauptung: Der Quraan sei eine Erfindung des Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) und kein wahy.

Entkräftung dieser Behauptung

وَكَذَٰلِكَ أَنزَلۡنَآ إِلَيۡكَ ٱلۡكِتَٰبَۚ فَٱلَّذِينَ ءَاتَيۡنَٰهُمُ ٱلۡكِتَٰبَ يُؤۡمِنُونَ بِهِۦۖ وَمِنۡ هَٰٓؤُلَآءِ مَن يُؤۡمِنُ بِهِۦۚ وَمَا يَجۡحَدُ بِ‍َٔايَٰتِنَآ إِلَّا ٱلۡكَٰفِرُونَ ٤٧ وَمَا كُنتَ تَتۡلُواْ مِن قَبۡلِهِۦ مِن كِتَٰبٖ وَلَا تَخُطُّهُۥ بِيَمِينِكَۖ إِذٗا لَّٱرۡتَابَ ٱلۡمُبۡطِلُونَ ٤٨ بَلۡ هُوَ ءَايَٰتُۢ بَيِّنَٰتٞ فِي صُدُورِ ٱلَّذِينَ أُوتُواْ ٱلۡعِلۡمَۚ وَمَا يَجۡحَدُ بِ‍َٔايَٰتِنَآ إِلَّا ٱلظَّٰلِمُونَ ٤٩

Solcherart sandten Wir dir die Schrift hinab. Diejenigen, denen Wir die Schrift zuteil werden ließen, verinnerlichen den Iimaan an ihn. Ebenfalls von diesen gibt es manche, die den Iimaan an ihn verinnerlichen werden. Doch Unsere Worte 10 leugnen nur die Undankbaren 11 ab! (48) Vor diesem (Quraan) hast du keinerlei Schrift vorgetragen, auch keine mit deiner Rechten geschrieben, sonst hätten die des Falschen Verbreitenden daran Zweifel gehegt. (49) Nein, sondern er besteht aus klaren Worten1, die in den Brüsten derjenigen verinnerlicht werden, denen das Wissen zuteil wurde. Unsere Worte leugnen jedoch nur die Unrechthandelnden ab! 12

  • Die Herausforderung des Quraan an alle Menschen, Gleiches bzw. Ähnliches im Stil und Inhalt zu vollbringen besteht bis heute und konnte bis heute nicht angenommen werden. Wenn der Quraan von dem Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) verfasst worden wäre, müsste es für andere Menschen möglich sein, diese Herausforderung anzunehmen und etwas Ähnliches zu erstellen, da Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) nur ein Mensch war. Es ist historisch überliefert, dass zu allen Zeiten, auch zur Zeit des Gesandten, sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen, diese Herausforderung annahmen und versuchten, den Quraan sprachlich zu imitieren und scheiterten.
    Aber nicht nur die sprachliche, sondern auch die inhaltliche Nachahmung des Quraan konnte bis heute nicht angenommen werden, trotz der Fortschritte in der Wissenschaft und der Möglichkeiten der Technik. Denn der Quraan thematisiert Inhalte, die erst in den letzten Jahr-zehnten von den Menschen durch die Fortschritte der Naturwissenschaften entdeckt wurden, wie die Beschreibung der Entwicklung des Embryos, die geologischen Kenntnisse über die Berge und ihre Funktion, die Kenntnisse über die Meere und ihre Besonderheiten, etc.
  • Wäre der Quraan eine Erfindung des Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam), stellt sich die Frage, weshalb der Gesandte von Anfang an so überaus sorgfältig zwischen dem Quraan (als wortwörtlicher wahy) und den Hadiithen (seinen eigenen Äußerungen, die inhaltlich in den meisten Fällen ebenfalls wahy sind) unterschieden hat und immer wieder betonte, dass der Quraan Allaahs Wort ist.
  • Die Siirah des Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) dokumentiert auf unwiderlegbare Art und Weise, dass er Zeit seines Lebens – auch vor Beginn von wahy – ein äußerst wahrhaftiger und vertrauenswürdiger Mensch war. Diese Charaktereigenschaften haben historisch nachgewiesen ausnahmslos sowohl die Sahaabah als auch seine dem Islam feindlich gesinnten Zeitgenossen tradiert und ihm deshalb den Beinamen “assaadiq, der Wahrhaftige” gegeben. Aus diesem Grund widerspricht die Behauptung der Täuschung, Erfindung, Lüge durch diesen in seinem sozialen Umfeld als außergewöhnlich wahrhaftig bekannten Menschen allen historischen Fakten.
  • Historisch überliefert sind Situationen, in denen der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) gravierende persönliche Nachteile in Kauf nehmen musste, weil er nicht im Stande war, eigenmächtig eine “quraanische Antwort” zu geben bzw. zu fabrizieren. Er musste auf die Übermittlung von wahy warten und deswegen sogar viele Schmähungen und Demütigungen erdulden, wie folgende Beispiele zeigen:
    1. Beispiel:
    Die historischen Fakten belegen, dass die Heuchler (munaafiquun) die Ehefrau des Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) ‘Aaischah (radial-laahu ‘anha) zu Unrecht und ohne irgendwelche Belege und ohne Zeugen der Zina/Unzucht bezichtigten 13. Sowohl in der arabischen vorislamischen Gesellschaft als auch in der islamischen Gesellschaft, war und ist Zina eine schwerwiegende Verfehlung, unter der auch die Familien der Täter leiden. Trotz dieses großen Prestige- und Ehrverlusts musste der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) etwa einen Monat warten, bis die Unschuld von ‘Aaischah (radial-laahu ‘anha) durch al-wahy bezeugt wurde und die Lügner enttarnt wurden. Wäre Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) der Verfasser des Quraan, hätte er sicher nicht so lange gewartet, um die Unschuld seiner liebsten Ehefrau zu bezeugen und seine eigene Ehre und sein Ansehen zu retten. Vor allem hätte er (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sich nicht so lange Zeit den Angriffen seiner Feinde ausgesetzt, die keine Chance ausgelassen haben, ihn zu beleidigen und seinen Ruf zu schädigen.
    2. Beispiel:
    Imaam Al-qurtubiy erwähnte im Zusammenhang mit der Hinabsendung von Suuratul-kahf (Suurah Nr. 18), dass Quraisch nach eingehender Beratung mit den Juden aus Madiinah dem Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) mehrere Fragen stellten, um die Wahrhaftigkeit seiner Prophetenschaft zu überprüfen. So befragten sie ihn nach den Höhlenjungen, nach Dhul-qarnain und nach der Seele. Der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) antwortete ihnen spontan: “Morgen sage ich euch darüber Bescheid!”, ohne dieses Versprechen mit “inscha-allaah: so Allaah will” zu verbinden. Am nächsten Tag gab es jedoch keine wahy-Übermittlung, und es dauerte 15 Tage bis Dschibriil (‘alaihis-salaam) mit den gewünschten Antworten zu ihm kam. In dieser Zeit war der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sehr bekümmert, weil der wahy ausblieb und Quraisch ihn wegen der Verspätung seiner Antwort verspotteten 14. Wäre der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) der Verfasser des Quraan, hätte er zum einen sofort antworten können oder einen Termin vereinbart, den er einhalten konnte. Es stellt sich zudem die Frage, wie er unter dem Druck und der Antipropaganda von Quraisch diese hervorragende Suurah von Al-kahf mit ihren auch historischen Inhalten “verfassen” konnte, zumal Quraisch samt ihrer Berater diese Suurah und ihre Inhalte bzw. Antworten damals weder zurückgewiesen, noch beanstandet haben.
  • Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) wurde im Quraan mehrfach wegen falscher Verhaltensweisen getadelt. Beispiele: seine Erlaubnis für die Drückeberger vor dem Feldzug von Tabuuk 15, seine Entscheidung bezüglich der polytheistischen Gefangenen nach der Schlacht von Badr 16 und seine Abweisung des blinden Sahaabiy 17, als er den Termin mit den Polytheisten von Quraisch einhalten wollte.
    Wäre Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) der Verfasser des Quraan, stellt sich Frage, weshalb er diesen Tadel öffentlich vorgetragen hat, zumal seine Feinde begierig nach Anlässen suchten, ihn öffentlich diskreditieren zu können.
  • Im Quraan findet sich der Imperativ “qull قل: sag bzw. sprich” über 300 mal als Bestätigung dafür, dass der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) mit der Ausformulierung des Quraan nichts zu tun hat. Dieser Stil findet sich in dieser Art nirgends in den Hadiithen.
  • Der Quraan nimmt Stellung zu bestimmten Phänomenen und macht wissenschaftliche Aussagen wie z. B. zur Embryonalentwicklung im Mutterleib. Diese wissenschaftlichen Wahrheiten wurden erst vor kurzer Zeit entdeckt und standen im Widerspruch zu allem was damals wissenschaftlich bekannt war. Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam), arbeitete vor seiner Sendung als Geschäftsmann. Er (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam), war weder ein Wissenschaftler, noch ein Philosoph, noch ein Fachmann in irgendeiner wissenschaftlichen Disziplin, sondern ein Analphabet und nicht gebildet.

Behauptung: Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sei sehr klug gewesen und habe lange und intensiv meditiert und als Folge seines Nachdenkens und Meditierens entstand der Quraan.

Entkräftung dieser Behauptung:

Ÿوَلَوۡلَا فَضۡلُ ٱللَّهِ عَلَيۡكَ وَرَحۡمَتُهُۥ لَهَمَّت طَّآئِفَةٞ مِّنۡهُمۡ أَن يُضِلُّوكَ وَمَا يُضِلُّونَ إِلَّآ أَنفُسَهُمۡۖ وَمَا يَضُرُّونَكَ مِن شَيۡءٖۚ وَأَنزَلَ ٱللَّهُ عَلَيۡكَ ٱلۡكِتَٰبَ وَٱلۡحِكۡمَةَ وَعَلَّمَكَ مَا لَمۡ تَكُن تَعۡلَمُۚ وَكَانَ فَضۡلُ ٱللَّهِ عَلَيۡكَ عَظِيمٗا ١١٣

Gäbe es nicht Allaahs Gunst für dich und Seine Gnade, hätte eine Gruppe von ihnen dich beinahe in die Irre geführt. Doch sie führen nur sich selbst in die Irre und sie schaden dir dabei in keiner Weise. Allaah hat dir die Schrift hinabgesandt und die Weisheit und hat dich gelehrt, was du nicht wusstest. Allaahs Gunst dir gegenüber ist gewiss unermesslich. 18

وَمَا كَانَ لِبَشَرٍ أَن يُكَلِّمَهُ ٱللَّهُ إِلَّا وَحۡيًا أَوۡ مِن وَرَآيِٕ حِجَابٍ أَوۡ يُرۡسِلَ رَسُولٗا فَيُوحِيَ بِإِذۡنِهِۦ مَا يَشَآءُۚ إِنَّهُۥ عَلِيٌّ حَكِيمٞ ٥١ وَكَذَٰلِكَ أَوۡحَيۡنَآ إِلَيۡكَ رُوحٗا مِّنۡ أَمۡرِنَاۚ مَا كُنتَ تَدۡرِي مَا ٱلۡكِتَٰبُ وَلَا ٱلۡإِيمَٰنُ وَلَٰكِن جَعَلۡنَٰهُ نُورٗا نَّهۡدِي بِهِۦ مَن نَّشَآءُ مِنۡ عِبَادِنَاۚ وَإِنَّكَ لَتَهۡدِيٓ إِلَىٰ صِرَٰطٖ مُّسۡتَقِيمٖ ٥٢ صِرَٰطِ ٱللَّهِ ٱلَّذِي لَهُۥ مَا فِي ٱلسَّمَٰوَٰتِ وَمَا فِي ٱلۡأَرۡضِۗ أَلَآ إِلَى ٱللَّهِ تَصِيرُ ٱلۡأُمُورُ ٥٣

Es steht keinem Menschen zu, dass Allaah zu ihm spricht außer durch Eingebung 19 oder von hinter einem Sichtschutz oder Er entsendet einen Gesandten, dann übermittelt 20 Er mit Seiner Zustimmung, was Er will. Er ist gewiss allhöchst, allweise. (52) Solcherart sandten Wir dir eine Schrift 21 von Unserer Anweisung hinab. Du pflegtest weder zu wissen, was die Schrift ist, noch was der Iimaan ist. Doch Wir machten sie zu einem Licht, mit dem Wir diejenigen von Unseren Geschöpfen, die Wir wollen, rechtleiten. Du leitest zweifelsohne zu einem geradlinigen Weg recht! (53) Zum Weg Allaahs, Dem das gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Ja! Zu Allaah werden die Angelegenheiten werden. 22

قُلۡ نَزَّلَهُۥ رُوحُ ٱلۡقُدُسِ مِن رَّبِّكَ بِٱلۡحَقِّ لِيُثَبِّتَ ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ وَهُدٗى وَبُشۡرَىٰ لِلۡمُسۡلِمِينَ ١٠٢

Sag: ‚Nach und nach hinabgesandt hat ihn Dschibriil 23 von deinem Herrn wahrheitsgemäß, damit Er diejenigen festigt, die den Iimaan verinnerlichten, und als Rechtleitung und als frohe Botschaft für die Muslime.” 24

وَٱلنَّجۡمِ إِذَا هَوَىٰ ١ مَا ضَلَّ صَاحِبُكُمۡ وَمَا غَوَىٰ ٢ وَمَا يَنطِقُ عَنِ ٱلۡهَوَىٰٓ ٣ إِنۡ هُوَ إِلَّا وَحۡيٞ يُوحَىٰ ٤

Bei dem Stern, wenn er abstürzt 25! (2) Euer Bekannter ist weder irregegangen, noch folgte er einer Verführung. (3) Er spricht nicht aus eigenem Gutdünken. (4) Es ist nur eine Mitteilung 26, die übermittelt wird 27. 28

أَلَمۡ يَجِدۡكَ يَتِيمٗا فَ‍َٔاوَىٰ ٦ وَوَجَدَكَ ضَآلّٗا فَهَدَىٰ ٧

Hat Er dich etwa nicht als Waise gefunden und dir dann Geborgenheit gewährt?(!) (7) Auch fand Er dich alleine zurückgezogen 29, so leitete Er dich recht. 30

  • Große Teile des Quraan enthalten Berichte über historische Ereignisse und Begebenheiten vergangener Generationen (z. B. Pharao, Noah/ Nuuh), also Faktenwissen, das man sich nur durch Lernen aneignen kann und keinesfalls durch intensives Nachdenken. Hier stellt sich die Frage, wie und woher der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) dieses Wissen erworben haben soll.
  • Der Quraan enthält – wie bereits erwähnt – Erläuterungen und Aussagen zu wissenschaftlichen Fakten, die erst vor wenigen Jahren mit Hilfe der heutigen modernen technischen Geräte und Möglichkeiten der Forschung von den Menschen entdeckt wurden. Hier stellt sich die Frage, wie ein Mensch – ohne jegliche wissenschaftliche Vor-, Aus- oder Fortbildung und ohne technische Hilfsmittel – als einziger und völlig abweichend vom damaligen Wissensstand, wissenschaftliche Wahrheiten beschreiben konnte, die erst heutzutage von der Wissenschaft entdeckt werden können.
  • Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) betonte in vielen Hadiithen, dass er das Verborgene nicht kennt, was durch den Quraan ebenfalls in vielen Aayaat in eindeutiger Art und Weise bestätigt wurde.

قُل لَّآ أَمۡلِكُ لِنَفۡسِي نَفۡعٗا وَلَا ضَرًّا إِلَّا مَا شَآءَ ٱللَّهُۚ وَلَوۡ كُنتُ أَعۡلَمُ ٱلۡغَيۡبَ لَٱسۡتَكۡثَرۡتُ مِنَ ٱلۡخَيۡرِ وَمَا مَسَّنِيَ ٱلسُّوٓءُۚ إِنۡ أَنَا۠ إِلَّا نَذِيرٞ وَبَشِيرٞ لِّقَوۡمٖ يُؤۡمِنُونَ ١٨٨

Sag: ‚Ich verfüge für mich selbst weder über Nützliches noch über Schädliches, es sei denn über das, was Allaah will. Hätte ich Kenntnis über das Verborgene gehabt, gewiss hätte ich mir vom Guten viel angeeignet, und das Böse würde mich nicht treffen! Ich bin doch nur ein Ermahner und ein Überbringer froher Botschaft für Leute, die den Iimaan verinnerlichen.’ 31

قُل لَّآ أَقُولُ لَكُمۡ عِندِي خَزَآئِنُ ٱللَّهِ وَلَآ أَعۡلَمُ ٱلۡغَيۡبَ وَلَآ أَقُولُ لَكُمۡ إِنِّي مَلَكٌۖ إِنۡ أَتَّبِعُ إِلَّا مَا يُوحَىٰٓ إِلَيَّۚ قُلۡ هَلۡ يَسۡتَوِي ٱلۡأَعۡمَىٰ وَٱلۡبَصِيرُۚ أَفَلَا تَتَفَكَّرُونَ ٥٠

Sag: ‚Ich sage euch nicht, dass ich über die Magazine von Allaahs (Gaben) verfüge. Das Verborgene kenne ich auch nicht. Noch sage ich euch ebenfalls nicht, dass ich ein Engel sei. Ich befolge nur das, was mir hinabgesandt wird!’ Sag: ‚Sind etwa der Blinde und der Sehende gleich? Denkt ihr etwa nicht nach?(!)’ 32

Behauptung: Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) habe Lehrer gehabt, die ihm den Quraan beigebracht haben.

Entkräftung dieser Behauptung:

  • Der Quraan bestätigt, dass der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) einen hervorragenden Lehrer gehabt hat, nämlich den Engel Dschibriil (‘alaihis-salaam). Doch außer Dschibriil (‘alaihis-salaam) hatte er sicher keinen weiteren Lehrer.

وَلَقَدۡ نَعۡلَمُ أَنَّهُمۡ يَقُولُونَ إِنَّمَا يُعَلِّمُهُۥ بَشَرٞۗ لِّسَانُ ٱلَّذِي يُلۡحِدُونَ إِلَيۡهِ أَعۡجَمِيّٞ وَهَٰذَا لِسَانٌ عَرَبِيّٞ مُّبِينٌ ١٠٣

Wir wissen, dass sie sagen: “Nur ein Mensch lehrt ihn.” Die Sprache desjenigen, dem sie zugeneigt sind, ist keine Arabische, doch dies ist eine klare arabische Sprache. 33

  • Die Überlieferung, in der berichtet wird, dass der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) als 12-Jähriger auf der Durchreise eine sehr kurze Begegnung mit einem Mönch namens Bahiirah 34 hatte, kann nicht als Beweis für diese Behauptung dienen, da zum einen die Makellosigkeit dieser Tradierung von vielen Gelehrten in Frage gestellt wurde, und zum anderen die Möglichkeit des Unterrichtens bei dieser flüchtigen Begegnung definitiv nicht gegeben war. Denn jeder Lehrer braucht eine gewisse Zeit, um sein Wissen zu vermitteln und diese Zeit war nicht vorhanden. Hinzu kommt, dass der Gesandte die Sprache dieses Mönches nicht beherrschte.
  • Auch das Treffen mit Waraqah Bnu-naufal ورقة بن نوفل , dem Cousin von Chadiidschah (radial-laahu ‘anha), direkt nach dem ersten wahy kann nicht als Beweis für diese Behauptung dienen, denn dieser verstarb gleich zu Beginn der Sendung und der Quraan wurde noch lange Zeit nach seinem Ableben hinabgesandt. Dieses kurze Treffen vor der Sendung des Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) ist keine nachvollziehbare Erklärung für die umfangreichen Erkenntnisse, für die Darstellung historischer Begebenheiten und für die wissenschaftlichen Fakten, die im Quraan enthalten sind.
  • Hätte der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) einen menschlichen Lehrer gehabt, würde dies bedeuten, dass auch andere Menschen in der Lage sein müssten, eine ähnliche Schrift zu verfassen, und dass diese Herausforderung längst angenommen sein müsste. Doch die Herausforderung besteht weiter!

وَإِن كُنتُمۡ فِي رَيۡبٖ مِّمَّا نَزَّلۡنَا عَلَىٰ عَبۡدِنَا فَأۡتُواْ بِسُورَةٖ مِّن مِّثۡلِهِۦ وَٱدۡعُواْ شُهَدَآءَكُم مِّن دُونِ ٱللَّهِ إِن كُنتُمۡ صَٰدِقِينَ ٢٣ فَإِن لَّمۡ تَفۡعَلُواْ وَلَن تَفۡعَلُواْ فَٱتَّقُواْ ٱلنَّارَ ٱلَّتِي وَقُودُهَا ٱلنَّاسُ وَٱلۡحِجَارَةُۖ أُعِدَّتۡ لِلۡكَٰفِرِينَ ٢٤

Solltet ihr Zweifel über das haben, was Wir Unserem Gesandten 35 nach und nach hinabsandten, dann bringt nur eine Suurah seinesgleichen her und ruft eure Zeugen anstelle von Allaah auf, solltet ihr wahrhaftig sein. (24) Wenn ihr es nicht tut – und ihr werdet es gewiss niemals tun können! – so sucht Schutz 36 vor dem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, das für die Leugner vorbereitet wurde. 37

قُل لَّئِنِ ٱجۡتَمَعَتِ ٱلۡإِنسُ وَٱلۡجِنُّ عَلَىٰٓ أَن يَأۡتُواْ بِمِثۡلِ هَٰذَا ٱلۡقُرۡءَانِ لَا يَأۡتُونَ بِمِثۡلِهِۦ وَلَوۡ كَانَ بَعۡضُهُمۡ لِبَعۡضٖ ظَهِيرٗا ٨٨

Sag: ‚Würden sich die Menschen und die Dschinn vereinigen, damit sie ein diesem Quraan Gleiches hervorbringen, würden sie nicht Seinesgleichen hervorbringen, selbst dann nicht, sollten die einen den anderen beistehen’. 38

  • Die Analyse der Überlieferung über den wahy-Beginn über ‘Aaischah (radial-laahu ‘anha) weist diese Einwände ebenfalls eindeutig zurück.

Alle o. g. Behauptungen wurden und werden immer wieder gegen wahy und gegen den Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) erhoben. Selbst von vielen Orientalisten und so genannten “Islam-Experten” werden diese altbekannten, längst vielfach widerlegten Unterstellungen bis zum heutigen Tage wiedergekäut.

بَلۡ قَالُوٓاْ أَضۡغَٰثُ أَحۡلَٰمِۢ بَلِ ٱفۡتَرَىٰهُ بَلۡ هُوَ شَاعِرٞ فَلۡيَأۡتِنَا بِ‍َٔايَةٖ كَمَآ أُرۡسِلَ ٱلۡأَوَّلُونَ ٥

Nein, sondern sie sagten: “Es ist ein Durcheinander von Träumen. Nein, sondern er hat es erdichtet. Nein, sondern er ist ein Dichter. Dann soll er uns ein Wunder 39 vollbringen, wie es mit den Früheren entsandt wurde.” 40

كَذَٰلِكَ مَآ أَتَى ٱلَّذِينَ مِن قَبۡلِهِم مِّن رَّسُولٍ إِلَّا قَالُواْ سَاحِرٌ أَوۡ مَجۡنُونٌ ٥٢ أَتَوَاصَوۡاْ بِهِۦۚ بَلۡ هُمۡ قَوۡمٞ طَاغُونَ ٥٣ فَتَوَلَّ عَنۡهُمۡ فَمَآ أَنتَ بِمَلُومٖ ٥٤ وَذَكِّرۡ فَإِنَّ ٱلذِّكۡرَىٰ تَنفَعُ ٱلۡمُؤۡمِنِينَ ٥٥

Solcherart, zu denjenigen vor ihnen kam kein Gesandter, ohne dass sie sagten: “(Er ist) entweder Magier oder geistesgestört.” (53) Vermachten sie es einander etwa?(!) Nein, sondern sie sind übertretende Leute. (54) So wende dich von ihnen ab, denn du bist nicht tadelnswert. (55) Und erinnere, denn die Erinnerung nutzt sicher den Iimaan-Bekennenden. 41

 

Notes:

  1. Ursprünglich: „aayaat“: Plural von Aayah.
  2. Quraan (10:15-16)
  3. Quraan (29:50-51)
  4. Quraan (10:61)
  5. Ursprünglich: „vollziehe ’ibaadah“.
  6. Ursprünglich: „diin“.
  7. Quraan (39:1-2)
  8. Ursprünglich: „wakiil“. wakiil leitet sich von wakala ab, was „bevollmächtigen“ bedeutet. In Bezug auf Allaah (ta’aala) bedeutet Al-wakiil: der Interessenvertreter Seiner Geschöpfe. Es bedeutet auch: der Herr, der Hüter, der Zeuge und der Herrscher.
  9. Quraan (39:41)
  10. Ursprünglich: „aayaat“: es ist Plural von Aayah.
  11. Ursprünglich: „Kufr-Betreibenden“.
  12. Quraan (29:47-49)
  13. Siehe dazu die Aayaat (11-20) in Suuratun-nuur Nr. 24
  14. Siehe dazu die Ausführungen im Zusammenhang der Suurah Nr. 18 im Quraan-Kommentar „al-dschaami’u li-ahkaamil-quraan“ von Imaam Al-qurtubiy.
  15. Siehe dazu die Aayah (43) in Suuratu-taubah Nr. 9.
  16. Siehe dazu die Aayah (67) in Suuratul-anfaal Nr. 8.
  17. Siehe dazu die Aayaat in Suuratu-’abasa Nr. 80.
  18. Quraan (4:113)
  19. Ursprünglich: „wahy“.
  20. Ursprünglich: „yuuhi“: „übermittelt Wahy“.
  21. Ursprünglich: „ruuh“. Es kann sein: Geist, Seele, Schrift, Engel, etc.
  22. Quraan (42:51-53)
  23. Ursprünglich: „ruuhul-qudus“, der Reine Geist, Dschibriil (’alaihis-salaam)
  24. Quraan (16:102)
  25. Diese Aayah kann ebenfalls folgende Bedeutung haben: „Bei dem Teil des Quraan, der hinab­gesandt wird!“ bzw. „Bei dem Gewächs, wenn es zerfällt!“.
  26. Ursprünglich: „wahy“.
  27. Ursprünglich: „yuuha“: es wird als Wahy übermittelt.
  28. Quraan (53:1-4)
  29. Man kann es ebenfalls so verstehen: „Auch fand Er dich (der Religion deines Volkes) abgeneigt, so leitete Er dich recht.“
  30. Quraan (93:6-7)
  31. Quraan (7:188)
  32. Quraan (6:50)
  33. Quraan (16:103)
  34. Diese Überlieferung kommt in der Siirah vor und wird u. a. von vielen Orientalisten als Beleg dafür angeführt, dass der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ’alaihi wa sallam) den Islam von einem Christen gelernt habe.
  35. Ursprünglich: „’abd“.
  36. Im Original wurde der Begriff Taqwa verwendet. Man sucht Schutz vor dem Feuer durch das gebotene Verhalten.
  37. Quraan (2:23-24)
  38. Quraan (17:88)
  39. Ursprünglich: „aayah“.
  40. Quraan (21:5)
  41. Quraan (51:52-55)