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Die lateinischen Kreuzfahrerstaaten im Orient


Der erste eigenständige Kreuzfahrerstaat der lateinischen Christen im Orient wurde das Fürstentum Edessa. Darauf gründeten sich das Fürstentum von Antiochia, das von Tripolis, sowie natürlich das Königreich von Jerusalem mit seiner Krondomäne. Von den Hauptstädten dieser neuen Staaten aus wurden Burgen und Befestigungen errichtet bzw. eroberte Festungen umgestaltet, um von dort aus weitere Gebiete bis zu Askalon hin zu erobern. Ein Hauptproblem all dieser Staaten war ihr Mangel an Menschen und vor allem erfahrenen Rittern. Im Vergleich mit den muslimischen Grenzstaaten mutet es of seltsam an, dass sich diese Herrschaftsbereiche so lange halten konnten. Der wahre Grund dafür wurde auch von muslimischen Zeitzeugen genannt: Muslime zogen lieber gegeneinander ins Feld, als eine ernsthafte Beseitigung der lateinischen Fürstentümer anzustreben.
Das änderte sich erst mit dem Auftreten des Atabeg ‘Imaadud-diin Zengi; hier taucht zum ersten Mal eine religiöse Komponente auf, da er den Kreuzfahrerstaat von Edessa bewusst als im Dschihaad befindlich angegriffen hat. Im Jahre 539/1144 fiel die Festung von Edessa in Zengis Hand; der Staat Edessa existierte nicht mehr.