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Der Islam in der Schweiz


Muslimische Frühgeschichte der Schweiz 1

Auch wenn Schweizer Schulbücher bis dato kaum der Besiedlung der Schweizer Alpen durch die Muslime und die durch Verträge entstandene Besitznahme von Teilen der Schweizer Alpen durch sie vor über eintausend Jahren Beachtung schenken, so weisen zahlreiche Primärquellen wie handschriftliche Chroniken, Funde und Namen von Bauten auf dieses muslimische Erbe der Schweiz hin 2.
Diese historischen Quellen und Fakten erlauben einen geschichtlichen Ein- und Überblick und belegen, dass die muslimischen Sarazenen einen Teil der Alpen urbar machten 3, erstmalig besiedelten sowie technische Neuerungen brachten, die bis heute zu finden sind.
Wie im Weiteren aufgezeigt wird, bildete die Schweizer Alpenregion eine von den Herrschern der damaligen Zeit anerkannte Enklave der iberischen Chilaafah der Umayyaden unter Abdurrahman III.
Man darf aufgrund der damaligen Eheschließungen davon ausgehen, dass – insbesondere im Wallis (aber auch in anderen Alpenkantonen) sowie in der französischsprachigen Romandie – die Sarazenen Bestandteil Schweizer Familienstammbäume sind, auch wenn bis dato diesbezügliche genetische Untersuchungen fehlen 4.
Um einer in der Vergangenheit oft oberflächlich, je teilweise emotional geführten Diskussion über Indizien zu entgehen 5, sollen zu diesem Thema zuerst die historischen zeitgenössischen Quellen sprechen.
Zuletzt und klar von diesen Fakten unterschieden soll – da diese oft im Zusammenhang dieses Themenbereichs angeführt werden – auf einige interessante Funde und Indizien hingewiesen werden, die anhand der zuvor gezeigten Belege in einem anderen Licht erscheinen – ohne diese als Belege qualifizieren zu wollen.

Belege der geschichtlichen Ereignisse in der Schweiz

Geschichtliche Einordnung der Sarazenischen Präsenz in der Schweiz

Anders als oft wage kommentiert, gab es faktisch zwei sich grundsätzlich unterscheidende Sarazenische Perioden.
Die erste über 40 Jahre dauernde Periode gegen Ende des 3. Jahrhunderts nach der Hidschrah (zu Beginn des 10. Jahrhunderts des gregorianischen Kalenders) entspricht dem Bild einer Besetzung von Alpentransversalen sowie unbesiedelten Gebieten vorwiegend im Oberwallis. Während dieser ersten Periode fanden Streif- und Feldzüge durch das gesamte nördliche und südliche Alpenvorland statt und sie endete mit der Vertreibung durch die Truppen König Hugo’s.
Die zweite unmittelbar darauf folgende und knapp 30 Jahre andauernde Periode war eine durch den siegreichen König Hugo legitimierte Besitznahme eines großen Teils des schweizerischen Alpenraums. Diese zweite Periode beinhaltete u.a. auch das Zoll- und Wegerecht für den Alptransit 6 sowie weitreichenden Handel im Alpenvorland, der bis nach Basel und zum Bodensee reichte. Ihr Ende fand diese Periode mit der Vertreibung ab 361/972.
Nach 362/973 werden die Sarazenen kaum mehr erwähnt, jedoch schienen sich weiterhin einige Sarazenen bis in die erste Hälfte des 5./11. Jahrhunderts in den Alpen aufgehalten zu haben. 7

Die erste Epoche (ca. 287-330/900-942)

Die Sarazenen kamen, wie zahlreiche Quellen berichten, ca. 276/890 von der iberischen – damals muslimischen 8 – Halbinsel (heutiges Mittel- und Südspanien) mit Schiffen in die Gegend um St. Tropez 9 in Südfrankreich.
Von dort aus zogen sie nordöstlich durch die französische Provence sowie durch das italienische Piemont und die ligurischen Berge, wo sie gegen Ende des 3. Jahrhunderts nach der Hidschrah (anfangs des 10. Jahrhunderts) erstmals die Alpen überschritten.
Ab 308/921 besetzten sie die Schweizer Alpendurchgänge (z. B. den Simplon, die Tessiner Pässe 10 oder den St. Bernhard bis zum Rheintal) und gründeten verschiedene Siedlungen, von wo aus sie Handel trieben aber auch Pilger und Kaufleute um ihren Besitz erleichterten und in die Voralpen (südlich und nördlich) ausgiebige Beuteunternehmen tätigten. Sie unternahmen Streifzüge ins Jura, bis Neuchâtel, Appenzell, Sargans und durch das Rheintal bis zum Bodensee sowie ins südliche Tessin bis Bellinzona 11.
Hierbei seien insbesondere die folgenden Ereignisse erwähnt, die im Ost- und Westschweizer Voralpenraum stattfanden.
Nachdem sie bereits in den 310er/920er Jahren im Wallis 12 waren, überfielen sie in der Ostschweiz 323/935 die Abtei von St. Gallen 13und besetzten 324/936 das Bistum Chur, wobei sie innerhalb eines Jahres auch den Bischofssitz in Chur ausraubten 14.
325/937 besetzten sie das westschweizer Mittelland und nehmen Payern ein 15 und 326/938 Avenches, wo sie sich die Festung gesichert haben. 16
Um 328/940 flohen die Mönche des Pacidus Sigisbert Klosters von Disentis nach Zürich, um wertvolle Reliquien in Schutz zu bringen, da Teile ihres Klosters von den Sarazenen zerstört wurden. 17 Ebenfalls um 328/940 fand die Zerstörung der Kirche des Hospizes in Bourg-Saint-Pierre am Gr. St. Bernhard statt 18 sowie die Einnahme des Städtchens Saint-Maurice 19.

Die zweite Epoche (ca. 330-362/942-973)

König Hugo, der Herrscher der Lombardei, der Provence und großer Teile des Burgunds, der seine Krone vom ermordeten Kaiser Berengar erbte, befand sich im Krieg mit Markgraf Ivrea Berengar, dem Enkel des ermordeten Monarchen.
Markgraf Berengar, der anfangs von den Sarazenen unterstützt wurde, verbündete sich mit Hermann, dem Herzog von Schwaben und umwarb den deutschen Kaiser Otto den Großen (Otto I.) um seinerseits gegen König Hugo gestärkt zu sein.
Um 330/942 schloss König Hugo einen Vertrag mit seinen Feinden (den Sarazenen), nachdem er diese verfolgt und in St. Tropez mit Hilfe der byzantinischen Flotte 20 und deren griechischem Feuer bereits nahezu besiegt hatte.
König Hugo übergab damit die Schweizer Alpenräume den Sarazenen 21[/ref] mit der Absicht, dass diese das verfeindete Schwaben und von seinem Reichsgebiet südlich der Alpen räumlich trennen und vor einem Angriff schützen 22.
Damit waren die Sarazenen nun legitimiert Zölle zu erheben und sich niederzulassen, was auch durch belegte Eheschließungen mit den vorwiegend autochthonen Landestöchtern stattfand 23.
König Hugo starb 334/946 und dieses Bündnis wurde daraufhin geschwächt.
Kaum Beachtung findet in diesem Zusammenhang, dass es u.a. beim ehrenvollen Empfang von Gesandten – begleitet von einem Austausch reicher Geschenke 24 – in den Jahren 338-344/950-956 zwischen Kaiser Otto I. und dem 1. umayyadischen ‘Abdur-rahmaan III. darum ging, dass Otto I. 25 den Chaliifah ersuchte, Plünderungen im Alpenraum durch aus Garde-Fraînet stammende Sarazenen zu beenden 26.
Damit lässt sich festhalten, dass auch der Deutsche Kaiser die Schweizer Alpenräume als Teil des herrschaftlichen Einflussgebiets der spanischen Umayyaden erachtete, was den Alpenraum in dieser zweiten Periode (330-362/942-973) formell zur eigentlichen umayyadischen Enklave machte. Zudem sind keine Feldzüge seitens Otto I. gegen die Sarazenen der Schweizer Alpen bekannt; dies im Unterschied zu den zahlreichen Kriegshandlungen gegen die fatimidischen Sarazenen in Italien. Die Sarazenen betrieben während der gesamten zweiten Periode Handel aus ihrem Alpenrefugium heraus. So waren 338/950 sarazenische Händler vor dem Kloster St. Gallen und im Rheintal anzutreffen und 343/955 im westlichen Mittelland (eventuell bis Elsass). 27 Erst um das Jahr 361/972 als die Alpensarazenen durch die Geiselnahme des Abts von Cluny 28 – dem späteren heiligen Majolus – mit einem großen Heer 29 weitbeachtetes Aufsehen bewirkten, bildete sich unter dem Edelmann Bobo bzw. Beuvo eine Streitmacht, die die meisten Sarazenenfamilien aus den Alpen von Sisteron her vertrieb 30. Weitere Grafen und Adlige bildeten anschließend ebenfalls entsprechende Heere gegen die Sarazenen und schlugen diese bis zur Festung in St.Tropez zurück, die ca. 362/973 fiel. Viele Sarazenen, die sich nicht bekehren ließen, wurden ermordet, Nachkommen derer, die überlebten, besiedeln bis heute die Küstengebiete Südfrankreichs.

Schweizerische Fundstücke und Indizien

Funde aus der Sarazenischen Zeit

Neben den historischen Überlieferungen finden sich heute Fundstücke aus der sarazenischen Zeit in verschiedenster Form in den Schweizer Alpen sowie im Alpenvorraum. Es sollen an dieser Stelle einige Beispiele Erwähnung finden, die die Vielfältigkeit der Funde aufzeigen soll.

Inschrift der Kirche‚ Saint-Pierre-Montjoux’

Im Jahre 1152/1739 wird von S. Briguet 31 erstmals die damals als Türschwelle verwendete Steintafel entziffert. Der in ottonischem Stil gehaltene lateinische Text beschreibt den Einfall der Sarazenen (Ismaelita Cohors) in das Rhone (Rhodani) Gebiet und dessen Auswirkungen, wie Hungersnöte, Brände und Kämpfe im Wallis (Poeninam). Der im Text genannte Kirchenerbauer Bischof Hugo von Genf lebte bis 409/1019 und archäologische Untersuchungen ergaben eine Bauzeit der Kirche um das Jahr 390/1000. Nach 1283/1866 ging diese Steintafel aufgrund von Renovationen der Türschwelle verloren. 32

Das Sarazenische Gewand der Domkirche Chur

Ab dem 5./11. Jahrhundert wurden Geschenke und Stiftungen der Domkirche in den Anniversarienbüchern festgehalten. Einer der ältesten Domschätze fehlt jedoch, und die alten Mobiliarverzeichnisse erwähnen ihn auch nicht. Gemeint ist eines der ältesten Messgewänder, dessen äußerer Teil wiederholt einen koranischen Vers in kufischen Schriftzügen zeigt.
Keller 33 nennt Behauptungen und erwähnt Sagen um dieses Gewand, die es der Zeit des Aufenthalts von Sarazenen in der Gegend von Chur zuschreiben und auch die Art der Schriftzüge, das Muster und die zugehörigen Abbildungen weisen auf diese Epoche hin. Das Messgewand wurde im Laufe der Zeit mit späteren Stücken und Stickereien aus Churrätien überarbeitet, sodass heute nur der äußere Teil, bestehend aus ornamentierten und kufischen Seidenbahnen erhalten ist. Zur Fertigung der tier- und pflanzenähnlichen Bilder und der kaligrafischen Schrift wurden u. a. feinste gehämmerte Silberfäden um Seide gewickelt und äußerlich vergoldet.

Münzfunde in der Schweiz

In der Schweiz gab es zahlreiche Funde arabischer Münzen vor dem 5./11. Jh., so z.B. am Bodensee bei Steckborn 34, Funde von sassanidischen Silbermünzen bei Ilanz in Graubünden 35 aber auch an verschiedenen Orten der Westschweiz. Hierzu zählt z. B. 36 der Münzfund von Moudon im Kanton Waadt, das 20 km von Payerne (325/ 937 von den Sarazenen besetzt 37) und im Südwesten des 30 km liegenden Avenches, (326/938 von den Sarazenen eingenommen) entfernt ist und inmitten des westschweizer Mittellandes liegt, welches die Sarazenen im 4./10. Jahrhundert besetzten.
Unter den gefundenen Münzen befindet sich beispielsweise ein ‚ash-Shash’ 38Dirham des Ismaa’iil Bnu-ahmad 39datiert 286/899, ein abbasidischer AR 40 [/ref] Dirham von 170/786 sowie ein buyidischer 41 AR Dirham von 361/972.

Funde Sarazenischer Bauwerke in der Schweiz

Nebst den Nennungen von Bauwerken wie sarazenischen Festungsanlagen 42 tragen bis heute Gebäude und Flure in der Schweiz sarazenische Namen. Hierzu zählen u.a. ‚la tour aux Sarrasins’ bei Vevey, ‚la voute et le creux Sarrasins’ bei Lucens, die ,mur des Sarrasins’ bei Avenches oder der ‚Maurmont’ (mauri mons) Hügel bei ‚La Sarraz’. Zudem erfüllen bis dato technische Bauwerke ihren Dienst. Hierzu zählen Wasserführungen wie beispielsweise die ‚Sarrasin-Suone’ bei Chandolin oder die ‚bisse de Sarazins’ bei Vercorins 43. Ebenfalls zu diesen technischen Werken können Brunnen gezählt werden, wie etwa der Brunnen bei Lutry, der urkundlich als Mauro-Fonté bezeichnet wird.
Daneben weisen andere Gebäude auf die Sarazenen hin, wenn sie erbaut wurden, um sich ihrer zu erwehren 44 oder im Gedenken an deren Invasion errichtet wurden. Hierzu zählt beispielsweise die Kirche Sontga Gada (in Acla da Fontauna bei Disentis) zur Erinnerung an die Invasion der Sarazenen 328/940, die um ca. 493/ 1100 erbaut wurde. 45

Geografische Orts- und Familiennamen als Indizien

Die Nennung von Ortsnamen war in der Vergangenheit oft Grund einer oberflächlichen und teilweise emotional geführten Diskussion. Daher sollen hier nur einige wenige aufgeführt werden, die alle im Abstand von nur 10 km in einem nachweislich von Sarazenen besiedelten Gebiet im Wallis liegen.
Hierzu zählen ‚Almagell’ (arab. ‚Station, Hauptlager’) 46, der Allalin Gletscher (arab. ‚an der Quelle’) und die Eienalp (arab ‚Quelle’).
Auffallend ist zudem, dass der Familienname ‚Sarrasin’ heute in der Schweiz ca. 200 mal vorkommt und dies fast ausschließlich in der Westschweiz, von Genf bis Sion im Wallis, entlang der Rôhne 47.
Zusätzlich benennt die Genealogie (Familienforschung) die Schweizer Familiennamen Sarazin, Saladin, Salade, Salathe, Salomon, Sala, Salla, Sallin, Salin und Salahuddin als sarazenischen Ursprungs 48.

Weiterführende Informationen und Quellen

Zeitgenössische Chronisten und Dokumente:

  • Luitprand von Cremona (307-361/920-972)
  • Flodoard (281-355/894-966)
  • Ekkehard (369-427/980-1036)
  • Die Schriften des Abts von Cluny (Nachfolger von Majolus)
  • Archivschriften des Hochstifts Chur
  • Dornburger Urkunde
  • Chroniken von Neuchâtel
  • Viele Quellenschriften sind gesammelt in: Monumenta Germaniae Historica (Mon. Germ. Hist. ) hierbei insbesondere durch g: H. Pertz gefolgt von G. Waitz Codex Diplomaticus: Sammlung der Urkunden zur Geschichte Cur-Rätiens und der Republik Graubünden (Theodor von Mohr).

Geschichtliche Spuren

  • Spaniolaturm
    http://www.pontresina.ch/winter/pontresina/brauchtum-kultur/historische-bauten/spaniolaturm.html
  • Castello Grande (http://www.burgen.ch/inhalte/burgen_CH/CH_objekte/TI/ti_castellogrande.htm)
  • Familienwappen Saladin von Nuglar (http://www.baselland.ch/coa878-htm.291781.0.html)
  • Wasserwege – “Suonen” – die Walliser Wasserleitungen und ihre Anfänge (http://www.reinidietschi.ch/0400kultur/04300_wasserwege.html)
  • Kirche S. Gada erinnert an die Invasion der Sarazenen (http://tracks.myswitzerland.com)
  • iGenea-Ahnenforschung (http://www.familytreedna.ch/index.php?c=132&st=128)
  • Archives historiques de l’Abbaye de Saint-Maurice
    (http://www.digi-archives.org/pages/archives.html)
  • Geschichtlicher Abriss der Gemeinde Saas-Almagell
    (http://www.saas-almagell.org/de/portrait/geschichte/welcome.php?action=showinfo&info_id=4296)
  • Payerne – la bonne reine Berthe – eine wahre Spinnerin
    (http://www.stadtwanderer.net/blog/single.php?date=1163618040)
  • Abriss der Geschichte des Bistums Chur von den Anfängen bis heute
    (http://www.bistum-chur.ch/Bistumsgeschichte_2.pdf)
  • St. Galler Stadtgeschichte (http://www.ass-stgallen.ch/Stadtgeschichte.html)
  • Chronik von Staldenried (http://www.staldenried.ch/kulturelles/pdf/chronik.pdf)

Artikel

  • Islam in Europa – Islam in der Schweiz: Sprachspuren (Guido Baumann)
    http://www.babylonia-ti.ch/BABY304/PDF/baumann.pdf
  • Muslime in der Schweiz (http://www.brainworker.ch/Irak/Islam.htm)
  • Ein Walliser Gerücht – Die Sarazenen von Saas Fee
    http://www.woz.ch/artikel/inhalt/2004/nr41/Schweiz/10613.html
  • Historisches Lexikon der Schweiz – Sarazenen
    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8723.php
  • H. Steiner (2009), «”… da sie behender als Gemsen über die Berge dahinliefen”. S. im schweiz. Alpenraum», in Bündner Monatsbl., 471-498
  • Muslime in der Schweiz http://www.islam.ch
  • Muslimsein in der Schweiz http://www.islam.ch
  • Von Menschheitsrettern und Menschenrettern am großen St. Bernhard – sarazenische Expansion unter König Hugo, (http://www.stadtwanderer.net/?p=1982)
  • Schweizerische Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen – GMS 2008/3
    http://www.gms-reisen.ch/pdf_files/GMS_Journal_64.pdf S.12/13

Bücher

  • Reinaud (1836)‚ Invasions des Sarrazins en France et de France en Savoie, en Piémont et dans la Suisse’
  • R. Poupardin (1907), Le Royaume de Bourgogne (888-1038), 86-112
  • K. Versteegh (1990), ‘The Arab Presence in France and Switzerland in the 10th Century’, in Arabica 37, 359-388
  • S. Hunke ‚Allahs Sonne über dem Abendland’

 

Notes:

  1. Diesen Aufsatz verfasste Markus Klinkner, Vorstandsmitglied der VIOZ in der Schweiz.
  2. Und dies, trotzdem diese Arbeit ausschliesslich nur Quellen der mitteleuropäischen Geschichtsschreibung verwendet und arabische Quellen bislang weitestgehend ausgeklammert wurden. (Einen Zugang zu den bestehenden arabischen Quellen bietet z.B. H.-R. Singer, Lex. MA III, Sp. 882)
  3. So berichtet u.a. die ‚Chronik von Staldenried‘ (Wallis) „Die meiste Urbarmachung wurde den Sara­zenen zugeschrieben“
  4. Neben den in den Chroniken des Klosters St. Gallen dokumentierten Eheschliessungen, die auf eine Nach­kommenschaft schliessen lassen, erwähnt z.B. die ‚Schweizerische Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen‘ – GMS: „Es heisst, Einheimische des Val d’Anniviers (Eifischtal) hätten noch Sara­zenenblut.“ (Vgl. ‚GMS-Journal‘ 2008/3, S.12-13)
  5. Seit der Strassburger Gelehrte Ch. M. Engelhard anfangs des 19 Jahrhunderts erste Feststellungen zu dem sarazenischen Erbe der Walliser machte, wird die Frage der Abstammung und Namensgebung widersprüchlich behandelt. Oft werden hierbei belegte Fakten aufgrund von disputierten Indizien in Frage gestellt. (Vgl. die Kritiken auf Dr. F. Kellers Werk ‚Der Einfall der Sarazenen in die Schweiz’ aus dem Jahre 1856 insbesondere in Bezug auf die geographischen Namensgebungen im Wallis durch Burkhard Reber in seinem Werk ‚Zur Frage des Aufenthaltes der Hunnen und Sarazenen in den Alpen’ im Jahre 1907)
  6. Diese Entwicklungslinie ist auch in den Annalen Flodoards (281-355/894-966) zu erkennen, der die Sarazenen in den 310’er/920’er Jahren als Pilgermörder beschreibt so, dass die Pilger die Alpenpässe zwischen Frankreich und Rom nicht nutzen konnten, dann aber bei seiner letzten Beschreibung 339/951 den sicheren Alptransit gegen einen förmlichen Tribut, also Zollabgabe, erwähnt: „meatum Alpium obsidentes a viatoribus Romam petentibus tributum accipiunt et sic eso transire permittunt“ (Vgl. z.B. ‚Träger und Instrumentarien des Friedens im hohen und späten Mittelalter’ J. Fried, Thorbecke 1996, S.188 oder ‚Mittheilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Band 25’ Universitäts-Verlag Wagner, 1904, S.19)
  7. „In der ersten Hälfte des 5./11. Jahrhunderts fuhren zerstreute Sarazenenbanden, wie Nebelstreifen in den Bergen versteckt, mit gut ausgebildeten einheimischen Räubern fort vorüberziehende Karawanen zu belästigen. Nur mit Klugheit gelang es Bernhard, der sich Prozessionen und Strafexpeditionen anschloss, diese zu vernichten.“ (Vgl. ‚Pro Grand Saint Bernar, Die Geschichte des Passes, Die Kongregation vom Gross-Sankt-Bernhard‘, Der Gründer: Bernhard von Menthon).
  8. Die hier behandelte Zeitspanne des 3./9. und 4./10 Jahrhunderts fällt in die Zeit der Umayyaden Herr­schaft in grossen Teilen Spaniens ab dem 6. Umayyaden-Emir von Cordoba Al-mundhir (272-274/ 886-888) sowie dem 7. Emir ’Abdul-laah Bnu-muhammad (274-299/888-912), dem 1. Chaliifah von Cordoba Abdur-rahmaan III. (299-350/912-961) und dem 2. Chaliifah Al-hakam II. (350-365/961-976)
  9. Im 4./10 Jahrhundert diente die Festung Fraxinetum (Garde-Freynet bei Saint-Tropez, arabisch ‚farchasah bzw. farchaschniit’) als Basis.
  10. Flodoard (281-355/894-966) berichtet zum letzten mal 339/951 über die Erfahrung von Reisenden in den Tessiner Alpen (Vgl. ‚Das Locarnese im Altertum und Mittelalter: Ein Beitrag zur Geschichte des Kantons Tessin’ G. Wielich, Francke, 1970, S. 261)
  11. „Die Ausbautätigkeiten (des Castelo Grande im Tessin) des 9.Jh. dürften nicht alleine auf die Wirren des Italienkrieges zurückzuführen sein. Zur selben Zeit drangen auch die Sarazenen über die rätischen Pässe nach Bellinzona vor, und die Bewohner wollten sich vor diesen räuberischen Horden schützen.“ (Vgl. die geschichtliche Beschreibung des Castelo Grande in Bellinzona, z. B. bei ‚Burgen der Schweiz’ D. Grütter, 2006 oder vgl. hierzu infozentralschweiz – castello grande)
  12. „…tauchten die Sarazenen in den 310er/920er Jahren bereits im Wallis und ein Jahrzehnt später in Churrätien auf.“ (Vgl. H. Steiner, ‚Historisches Lexikon der Schweiz / Sarazenen‘)
  13. Schwerer Rückschlag der Abtei durch den Einfall der Sarazenen 323/935 (Vgl. ASS St. Gallen)
  14. (Vgl. ‚Abriss der Geschichte des Bistums Chur von den Anfängen bis heute’ Dr. A. Fischer 2008, S.8)
  15. Im Todesjahr des burgundischen Königs Rudolf II. (Scha’baan 325/Juli 937) besetzten die Sarazenen Payern als nördlichste Stadt. Seit dem 4./10. Jahrhundert leben ‚mohammedanische sarazenische Mauren’ in Payern und bis heute heissen die Händler der Stadt ‚Mauri’ (Vgl. ‚la bonne reine berthe – eine wahre Spinnerin’ Stadtwanderer 2006)
  16. (Vgl. Handschriftliche Neuchâteler Chronik gem. ‚Morgenblatt für gebildete Leser‘, Band 24, Morgenblatt Nr. 154, 1830, S.614). Ein weitere interessanter Punkt betrifft das Stadtwappen von Avenches, das einen Sarazenen mit Stirnbinde hat. Es zeigt grosse Ähnlichkeit mit dem Sarazenen-Wappen von Korsika.
  17. (Vgl. H. Steiner, ‚Historische Lexikon der Schweiz‘, 2011 basierend auf – R. Poupardin, ‚Le Royaume de Bourgogne‘ (274-429/888-1038), 1907, S.86-112 sowie K. Versteegh, ‚The Arab Presence in France and Switzerland in the 10th Century‘ in Arabica 37, 1990, S.359-388 und H. Steiner, „… da sie behender als Gemsen über die Berge dahinliefen.” ‚S. im schweiz. Alpenraum‘, BM, 2009, S.471-498)
  18. (Vgl. C. Raemy-Berthod, ‘Historische Lexikon der Schweiz’, 2004, Bourg-Saint-Pierre basierend auf L. Blondel, ‘L’Eglise et le Prieuré de B.’ in ‘Vallesia 1’, 1946, S.21-41 und L. Moret-Rausis B. ‘souvenirs d’autrefois et images d’aujourd’hui’, 1956 sowie L. Quaglia ‘La Maison du Grand-Saint-Bernard des origines aux temps actuels’, 1972/2 und L. Quaglia ‘Les services du passage du Saint-Bernard établis à B.’ in ‘Ann. val.’, 1973, S.43-76 und HS III/1, S.248-252, P. Dubuis et al. ‘Une région, un passage’, 1989
  19. „À la suite des dévastations causées par les Lombards (574) et les Sarrasins (940), les archives abbatiales ne conservent que de trop rares témoignages pour le premier millénaire. Les premiers originaux datent du Xe siècle. Un grand nombre d’actes du Xe-XIIe siècles ne sont connus que par une copie d’un cartulaire de l’abbaye rédigé au début du XIIIe siècle.’ / ‚Nach den Verwüstungen, die durch die Langobarden (-49/574) und die Sarazenen (328/940) verursacht wurden, behinhalten die Archive der Abtei nur knappe Hinweise (vor 390 AH) auf das erste Jahrtausend. Das erste Original datiert daher aus dem frühen (vierten) zehnten Jahrhundert. Eine große Zahl von Rechtsakten des (vierten) zehnten bis (sechsten) zwölften Jahrhunderts sind nur durch eine Kopie, geschrieben von einem Kartular der Abtei im frühen (siebten) dreizehnten Jahrhundert, bekannt. (Vgl. ‘Fondation des Archives historiques de l’Abbaye de Saint-Maurice Archives historiques de l’Abbaye de Saint-Maurice’)
  20. Zu der Zeit kontrollierten das Mittelmeer die Byzantiner, die Abbasiden und die Umayyaden Spaniens.
  21. 49Der christliche Chronist Luitprand von Cremona (307-361/920-972), einer der wichtigsten Zeitzeugen dieser Jahre, wunderte sich über dieses Bündnis in einer Ode an den Mont Jovis (Grosser St. Bern­hard): „Unbegreiflich bis du, Berg Jupiter, der du die frömmsten sterben lässt und Zuflucht schenkst den maurischen Schurken. Oh, möge doch der Blitz dich treffen und in tausend Stücke schlagen.“ (Vgl. ‚von menschheitsrettern und menschenrettern am grossen St. Bernhard’ Stadtwanderer, 2006 und vgl. auch M. Boccard, ‚Histoire du Vallais‘, 1844, S.37)
  22. „Obwohl Hugo die am Berge Maurus eingeschlossenen Sarazenen hätte vernichten können (eos circumsedendo capere posset), schließt er, kaum dass er die Griechen in ihre Heimat zurückgeschickt hat (Grecos ad propria mox remisit), aus Furcht vor (dem Markgrafen) Berengar (II.) ein Bündnis mit jenen (foedus iniit), das diesen die Bewachung der Berge zwischen Schwaben und Italien überlässt (ut in montibus, qui Sueviam atque Italiam dividunt, starent), damit sie Berengar unter allen Umständen daran hindern können, mit einem Heer nach Italien zurückzukehren (ut, si forte Berengarius exercitum ducere vellet, transire eum omnimodis prohiberent).“ (Vgl. Liutprand, ‚Antapodosis V‘, S.16-17, ed. Becker, S.139 (ed. Chiesa, S.132f) und ‚Regesta Imperii‘, Akademie der Wissenschaften u. der Literatur, Mainz)
  23. (Vgl. Ekkehard (ca. 369-427/980-1036), ‚Benedictiones ad mensas Ekkehardi monachi Sangallensis‘, und hierzu beispielsweise die ‚Mittheilung der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich‘, 3. Bd, 6. Hft, F. Keller, 1847)
  24. (Vgl. Widukind III, 8. ‚plena victoria gloriosus factus‘, „Wohl hier empfang der vom Chalifen von Cordoba Abderrhaman abgeschickten, von einem Bischof geführten Gesandtschaft, welche durch den Ruf von Ottos Machtstellung veranlasst und mit reichen Geschenken versehen, am deutschen Hof ehrenvolle Aufnahme fand“ in Ioh. Gorz. c. 115 M. G. 4,369 und vgl. ‚Regesta Imperii‘, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)
  25. Die Quellen berichten von verschiedenen Inhalten des Gesandtenaustauschs, so beispielsweise die Piraterie auf dem Mittelmeer aber eben auch die oben genannten Plünderungen.
  26. „Johann von Gorze und seine Begleiter waren nach abenteuerreicher Reise glücklich nach Spanien gekommen, wurden von Abdarrhaman ehrenvoll behandelt, konnten aber wegen der im Briefe an den Chalifen enthaltenen Schmähungen gegen den Islam nicht offiziell empfangen werden; da gütlicher Hinweis auf die Lage der spanischen Christen so wenig als Drohungen gegen Leib und Leben Johann bewegen konnten den Brief zurückzuziehen, wurde auf seine Anregung eine neue Gesandtschaft an Otto geschickt um weitere Verhaltungsbefehle zu erwirken; Recemund, der bereits im Herbst ange­kommen war, erwirkte die Ersetzung des ersten Schreibens durch ein harmloseres, welches durch einen in Gesellschaft Recemunds abreisenden gesandten Dudo aus Verdun mit neuen Geschenken überbracht wurde; darauf feierlicher und huldvoller Empfang der Gesandten.“ (Vgl. Ioh. Gorz. c. 117-136 M. G. 4,370-377). „Die geforderte Abstellung der Plünderungen durch die Sarazenen von Garde-Fraînet wurde nicht erreicht. Wahrscheinlich damals Ankunft auch anderer Gesandtschaften mit kostbaren Geschenken: Crebris victoriis imperator gloriosus factus atque famosus multorum regum ac gentium timorem pariter ac favorem promeruit, unde plurimos legatos suscipit, Romanorum. (Regier­ungsantritt Johann XII. oder die von 960, no 289b) et Graecorum Sarracenorumque.“ (Vgl. Widukind III, 56) „Auch der Geschichtsschreiber Liudprand war anwesend und wurde von Recemund zu seiner Antapodosis angeregt.“ (Vgl. Antap. I, 1; III, 1 und ‚Regesta Imperii‘ Akademie der Wissen­schaften und der Literatur, Mainz)
  27. „950 sind sie als Händler vor dem Kloster St. Gallen und im Rheintal bezeugt. ein seltsames Bild dürfte es gewesen sein: denn die Sarazenen bewegten sich mit gebirgstüchtigen, haflingerartigen Kleinpferde vorwärts und breiteten zum Gebet ihre Teppiche aus, um – für die Klostermönche von St. Gallen – unbegreifliche Handlungen zu vollziehen.“ (Vgl. ‚von menschheitsrettern und menschenrettern am grossen St. Bernhard’ Stadtwanderer, 2006)
  28. „Die Darstellung dieses letzten datierbaren Übergriffs durch den Chronisten Radolfus Glaber – darin werden z.B. der Respekt der Sarazenen vor dem Entführten und dessen Reisebibel angeführt – gilt als die früheste nicht polemisch verzerrte Schilderung von Muslimen in der abendländischen Literatur.“ (Vgl. H. Steiner, ‚Historisches Lexikon der Schweiz / Sarazenen‘)
  29. „Im Jahre 972 überfiel eine Horde von 1000 Mann den Hl. Majolus, Abt von Cluny in Frankreich, der über den Et. Bernhard in seine Heimat zurückkehrte, und nahm ihn bei Orsieres gefangen. Das Kloster musste mit einer großen Summe seine Freiheit erkaufen.“ (Vgl. Julius Eggs, Domherr und Professor der Theologie in Sitten (Wallis), ‚Die Geschichte des Wallis im Mittelalter‘, 1. Teil, 1930)
  30. „Vor den ‚Sarazenen‘ interessierte man (die christlichen Herrscher) sich wenig für die Religion der Bauersleute [damals war das Christentum eine reine Elitenreligion für die dünne, aber herrschende Schichte gewesen, während die Bauernbevölkerung in ihren traditionellen keltischen oder german­ischen Glaubensvorstellungen lebte]. Erst in der Konkurrenzsituation konnte diese aber zum ent­scheidenden Faktor in der Unterstützung von Herrschaft werden. ‚Sarazenen‘ wurde damals zum Kampfbegriff, der die Anhänger der verjagten berberischen Händler meinte, selbst wenn es sich nicht (nur) um Nachfahren dieser im Sinne der Blutsverwandtschaft handelte, sondern (auch) um nicht-christliche Heiden aller Art.“ (Vgl. ‚von menschheitsrettern und menschenrettern am grossen st. bernhard’ Stadtwanderer, 2006)
  31. (Vgl. ‘Vallesia Christiana seu dioecesis Sedunensis historia sacra Vallensium episcoporum serie obser­vata’, ‘addito in fine eorumdem syllabo’, Seduni, Sebastianus Briguet, 1744)
  32. „Eine Inschrift bezeugt die Zerstörung der Kirche des Hospizes in Bourg-Saint-Pierre am Gr. St. Bernhard.“ (Vgl. H. Steiner, Historisches Lexikon der Schweiz / Sarazenen). Die Inschrift besagt: „Ismaelita cohors Rhodani cum sparsa per agros Igné, famé et ferro saeviret tempore longo, Vertit in hanc vollem Poeninam messiofolcem. Hugo praesul Genevae XPTI post ductus amore Struxerat hoc templum Pétri sub honore sacratum. Omnipotens uli reddat mercede perenni. In VI decima domus haec dicata kalenda Solis in Octobrem cum fit descensio mensem.“ (Vgl. ‘Les premiers siècles d’un diocèse alpin: Recherches, acquis et questions sur l’évêché du Valais’, Antoine Lugon, François-Olivier Dubuis, 1996 sowie ‘La Paroisse de Bourg-Saint-Pierre et ses Prieurs’ verfasst vom Stiftsherr Maurice Ribordy, prieur de Bourg-Saint-Pierre, 1886-1980)
  33. (Vgl. Dr. F. Kellers ‚Der Einfall der Sarazenen in die Schweiz’, 1856, S.26ff.)
  34. (Vgl. Dr. F. Kellers ‚Der Einfall der Sarazenen in die Schweiz’, 1856, S.22ff.).
  35. „Italienische Arbeiter fanden 1904 bei Ilanz verschiedene Münzen, darunter arabische Dirham aus dem 8. Jahrhundert.“ (Vgl. ‚Schweizer Münzblätter‘, Ausgabe 2-12, 1950, S.26ff.).
  36. Ein weitere Fund bei Ryon (Kanton Waadt) wird so beschrieben: „Ganz neulich stieß man oberhalb Ryon auf eine grosse silberne Medaille mit arabischer Inschrift, die vermutlich vom Einfall der Sarazenen her­rührt“ (Vgl. ‚Carinthia: Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung‘, Band 72, S.108).
  37. Eine detaillierte Beschreibung der Fundstelle und der Fundstücke wurde erstmals von Staatsrat Soret von Genf verfasst (Vgl. ‚Mémoires et Documents publiés par la Société d’Histoire et D’Archéologie de Genève’ Tome IX, S.327ff.).
  38. ‚ash-Shash‘ bezeichnet die Münzprägestätte im heutigen Tashkent in Usbekistan.
  39. Ismaa’iil Bnu-ahmad, Persischer Emir (278-294/892-907) der Samaniden unter den Abbasiden.
  40. 50Sunnitische Chilaafah (132-656/750-1258)
  41. Schiitische Buyiden-Dynastie in Iran und Irak (322-467/934-1075), wobei sie in Bagdaad die sunnitische Chilaafah belassen.
  42. Die Sarazenen sollen ‚feste Schlösser‘ gebaut und an steilen und unzugänglichen Felsen Burgen er­richteten haben, von wo sie vorüberziehende Kaufleute und Pilger beraubten (Vgl. F. Müller, ‚Mor­genblatt für gebildete Leser‘, Morgenblatt Nr. 154, 1830, S.613).
  43. „Manche Leitungen werden den Sarazenen zugeschrieben, welche im 8. Jahrhundert ins Wallis drangen und sich im 10. Jahrhundert hier festsetzten. In Vercorins ob Siders heisst eine Leitung ‚Bisse de Sarazins‘.“ (Vgl. ‚Suonen‘, ‚Die Walliser Wasserleitungen und ihre Anfänge’, R. Dietschi, 2005)
  44. „Die Ausbautätigkeiten des 9. Jh. dürften nicht alleine auf die Wirren des Italienkrieges zurückzu­führen sein. Zur selben Zeit drangen auch die Sarazenen über die Rätischen Pässe nach Bellinzona vor, und die Bewohner wollten sich vor diesen räuberischen Horden schützen.“ (Vgl. die geschichtliche Beschreibung des Castelo Grande in Bellinzona, z.B. bei ‚Burgen der Schweiz’ D. Grütter, 2006 oder vgl. hierzu infozentralschweiz – castello grande)
  45. „Quella baselgetta, postada en liug solitari, dueva regurdar al’invasiun dils Saracens entuorn 940“ Rätoromanische Beschreibung des geschichtlichen Hintergrunds (Vgl. ‚La baselgia da s. Gada’ Gion Tenner, Offzielle Webseite der Gemeinde Disentis, www.disentis.ch, 2011)
  46. „Die Sarazenen … besetzten (327/939) auch das Saastal. Ihr Hauptlager war in Almagell. Zu dieser Zeit machten sich auch inländische Hirten und Bauern im Saastal ansässig. Gemeinsam mit den Sarazenen bewirtschafteten sie Land und Wälder und wurden zu einem Volk“ (Vgl. ‚Geschichtlicher Abriss der Gemeinde Saas-Almagell’, offizielle Webseite der Gemeinde Saas-Almagell, www.saas-almagell.org/Geschichte, 2008)
  47. (Siehe bspw. die Darstellung auf der Schweizer Karte des online Telefonbuches der Schweiz, http://map.search.ch/?b=low&name=Sarrasin)
  48. (Siehe ‚Staatsarchiv des Kanton Basel-Landschaft‘, http://www.baselland.ch/coa878-htm. 291781.0.html)