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Ahmed III. (1115-1143/1703–1730)


Die Jahre der Herrschaft von Ahmed III. bildeten kulturell den Gipfel höfischer Eleganz, diese Epoche wird aufgrund der Vorliebe für die Tulpe das “Tulpenzeit-alter” genannt. Zugleich fand bei Hof und auch bei den Intellektuellen der Osmanen eine stärkere kulturelle Öffnung zum Abendland statt.

Während 1711 die Schlacht am Pruth einen osmanischen Sieg über Peter I. von Russland markierte, erhoben sich in Kairo die Mamluken; nach Beendigung des Aufstandes wurden die mamlukischen Adligen gänzlich entmachtet und nur noch zum Schein an der Spitze Ägyptens belassen.

In den folgenden drei Jahren konnten die letzten wirklichen Erfolge der Osmanen beobachtet werden: 1713 wurde ein Friedensvertrag mit Russland geschlossen, zugleich Asow für die Osmanen zurück gewonnen; im Krieg mit Venedig 1714-1718 konnte zum letzten Mal die Morea-Region Griechenlands von Venedig wieder zurück gewonnen werden. Doch der 1716 einsetzende Krieg mit Österreich verlief sehr schlecht und führte etwa 1717 zum Fall der osmanischen Festung von Belgrad, in Folge auch zum Verlust Serbiens.

Im Jahr 1718 wurde der Friedensvertrag von Passarowitz mit Österreich und Venedig geschlossen; das zwischenzeitlich von Venedig besetzte Morea wurde wieder an das osmanische Reich abgetreten, doch große Teile von Serbien, Bosnien und Herzegovina und der Walachei fielen hingegen an Österreich. Mit diesem Schritt endeten die österreichisch-habsburgisch-osmanischen Auseinandersetzungen.

Im Osten brach 1722 andererseits die Safawiden-Herrschaft im Iran zusammen, und Kleindynastien herrschten real. Dennoch entspannte sich die Lage zum Osmanischen Reich nicht: von 1723 bis 1727 dauerte der Kriegszustand mit Iran an und verstärkte sich noch nach der Machtübernahme von Nadir Schaah, der eine neue Phase der national-iranischen Haltung militärisch untermauerte und auch erfolgreich das Moghulreich durch die Einnahme von Delhi erniedrigte. Andererseits konnte die osmanische Eroberung von Aserbaidschan und Hamadan den Anspruch der Osmanen bestärken. Von 1730 (bis einschließlich 1736) erfolgt der Gegenangriff Irans, der dem osmanischen Reich den Verlust von Aserbaidschan und Westiran einbringt. 1730 muss Ahmed III. aufgrund vieler Misserfolge und weiterhin wütender Aufstände abdanken; mit ihm endet die “Tulpen-Ära”.