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Der Iimaan an Muhammad (sallal-laahu ’alaihi wa sallam) als den letzten Gesandten und Propheten


Der Iimaan an den Gesandten und Propheten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) bedeutet, dass Muslime die Gewissheit verinnerlichen, dass der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) der letzte in der Reihe aller Gesandten und Propheten Allaahs ist und dass nach ihm kein anderer Prophet oder Gesandter kommen wird.

Für die Muslime sind alle Propheten und Gesandten Allaahs gleichwertig. Sie sind sich jedoch sicher, dass Allaah (ta’aala) manchen von ihnen den Vorrang über andere gab, und dass Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) der beste Mensch ist.

وَرَبُّكَ أَعۡلَمُ بِمَن فِي ٱلسَّمَٰوَٰتِ وَٱلۡأَرۡضِۗ وَلَقَدۡ فَضَّلۡنَا بَعۡضَ ٱلنَّبِيِّ‍ۧنَ عَلَىٰ بَعۡضٖۖ وَءَاتَيۡنَا دَاوُۥدَ زَبُورٗا ٥٥

Dein Herr weiß besser Bescheid über diejenigen, die in den Himmeln und auf Erden sind. Bereits begünstigten Wir einige der Propheten vor anderen und ließen Daawuud Zabur zuteil werden. 1

Aussagen aus dem Quraan und der Sunnah über den Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam):

Folgende wichtigste Aussagen sind im Quraan und in der Sunnah über den Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) überliefert:

Er hat die höchste Rangstufe unter den Gesandten Allaahs und somit unter allen Menschen. Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sagte:

أَنَا سَيِّدُ وَلَدِ آدَمَ يَوْمَ الْقِيَامَةِ، وَأَوَّلُ مَنْ يَنْشَقُّ عَنْهُ الْقَبْرُ، وَأَوَّلُ شَافِعٍ، وَأَوَّلُ مُشَفَّعٍ.

Ich bin der Gebieter aller Kinder Aadams am Jüngsten Tag, der erste, dessen Grab geöffnet wird, der erste Fürbittende und der erste, dessen Fürbitte angenommen wird.” (M, T, A, I, AH)

Er war ein Gesandter und ein Anbeter Allaahs und Ihm gegenüber absolut ergeben. Er hat niemals, keinen einzigen Augenblick, Polytheismus betrieben oder jemals Götzen angebetet. 2

Er hat keine kleine, keine leichte und keine schwere Sünde begangen. 3

Er war der letzte in der langen Reihe aller Gesandten und Propheten Allaahs.

مَّا كَانَ مُحَمَّدٌ أَبَآ أَحَدٖ مِّن رِّجَالِكُمۡ وَلَٰكِن رَّسُولَ ٱللَّهِ وَخَاتَمَ ٱلنَّبِيِّ‍ۧنَۗ وَكَانَ ٱللَّهُ بِكُلِّ شَيۡءٍ عَلِيمٗا ٤٠

Muhammad war nie der Vater eines eurer Männer, sondern er ist Allaahs Gesandter und der abschließende aller Propheten. Allaah ist gewiss immer über alles allwissend. 4

Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sagte:

لَا تَقُومُ السَّاعَةُ حَتَّى تَلْحَقَ قَبَائِلُ مِنْ أُمَّتِي بِالْمُشْرِكِينَ، وَحَتَّى يَعْبُدُوا الْأَوْثَانَ، وَإِنَّهُ سَيَكُونُ فِي أُمَّتِي ثَلَاثُونَ كَذَّابُونَ كُلُّهُمْ يَزْعُمُ أَنَّهُ نَبِيٌّ، وَأَنَا خَاتَمُ النَّبِيِّينَ لَا نَبِيَّ بَعْدِي.

Der Jüngste Tag wird sich nicht ereignen, bis die Stämme von meiner Gemeinschaft sich den Polytheisten anschließen, und bis sie die Götzen anbeten. Auch werden unter meiner Gemeinschaft 30 Lügner erscheinen, wobei jeder von ihnen behaupten wird, dass er ein Prophet sei. Doch ich bin der letzte aller Propheten. Es kommt nach mir kein Prophet. (T)

Gruppierungen und Personen, welche die These vertreten, dass nach dem letzten Propheten und Gesandten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) noch ein weiterer oder mehrere Gesandte oder Propheten gekommen sind oder noch kommen werden, lehnen damit einen Teil der Iimaan-Inhalte ab und sind deshalb per definitionem als “nicht islamisch” bzw. “nicht zur Gemeinschaft des Islam zugehörig” zu bewerten und zu bezeichnen.

Zum Beispiel bestand und besteht weltweit Konsens unter allen Islamologen, dass die Sekte der “Ahmadiyya Muslim Jamaat” nicht zur Gemeinschaft des Islam gerechnet werden kann, da ihre Stifter und Anhänger die These vertreten: dass der Gründer dieser Sekte, Mirza Ghulam Ahmad, ein Prophet sei. Dieser Konsens ist durch die Entscheidung des Internationalen Islamischen Fiqh-Rats (International Islamic Fiqh Academy) der Organisation der Islamischen Konferenz (Organization of The Islamic Conference/ OIC, Vertretung aller Islamischen Staaten der Welt) belegt:

قرار رقم 4 بشأن القاديانية
إن مجلس مجمع الفقه الإسلامي الدولي المنبثق عن منظمة المؤتمر الإسلامي في دورة انعقاد مؤتمر الثاني بجدة من 10 – 16 ربيع الآخر 1406هـ، الموافق  22 – 28 كانون الأول (ديسمبر) 1985م،
بعد أن نظر في الاستفتاء المعروض عليه من مجلس الفقه الإسلامي في كيبتاون بجنوب إفريقيا بشأن الحكم في كل من القاديانية والفئة المتفرعة عنها التي تدعي اللاهورية، من حيث اعتبارهما في عداد المسلمين أو عدمه، وبشأن صلاحية غير المسلم للنظر في مثل هذه القضية، وفي ضوء ما قدم لأعضاء المجمع من أبحاث ومستندات في هذا الموضوع عن ميرزا غلام أحمد القادياني الذي ظهر في الهند في القرن الماضي وإليه تنسب نحلة القاديانية واللاهورية، وبعد التأمل فيما ذكر من معلومات عن هاتين النحلتين وبعد التأكد من أن ميرزا غلام أحمد قد أدعى النبوة بأنه نبي مرسل يوحى إليه، وثبت عنه هذا في مؤلفاته التي ادعى أن بعضها وحي أنزل عليه، وظل طيلة حياته ينشر هذه الدعوة ويطلب إلى الناس في كتبه وأقواله الاعتقاد بنبوته ورسالته، كما ثبت عنه إنكار كثير مما علم من الدين بالضرورة كالجهاد، وبعد أن اطلع المجمع أيضا على ما صدر عن المجمع الفقهي بمكة المكرمة في الموضوع نفسه، قرر ما يلي:
أولاً:    
أن ما ادعاه ميرزا غلام أحمد من النبوة والرسالة ونزول الوحي عليه إنكار صريح لما ثبت من الدين بالضرورة ثبوتاً قطعياً يقينياً من ختم الرسالة والنبوة بسيدنا محمد صلى الله عليه وسلم، وأنه لا ينزل وحي على أحد بعده. وهذه الدعوى من ميرزا غلام أحمد تجعله وسائر من يوافقونه عليها مرتدين خارجين عن الإسلام. وأما اللاهورية فإنهم كالقاديانية في الحكم عليهم بالردة، بالرغم من وصفهم ميرزا غلام أحمد بأنه ظل وبروز لنبينا محمد صلى الله عليه وسلم.
ثانياً:    ليس لمحكمة غير إسلامية، أو قاض غير مسلم، أن يصدر الحكم بالإسلام أو الردة، ولا سيما فيما يخالف ما أجمعت عليه الأمة الإسلامية من خلال مجامعها وعلمائها، وذلك لأن الحكم بالإسلام أو الردة، لا يقبل إلا إذا صدر عن مسلم عالم بكل ما يتحقق به الدخول في الإسلام، أو الخروج منه بالردة، ومدرك لحقيقة الإسلام أو الكفر، ومحيط بما ثبت في الكتاب والسنة والإجماع: فحكم مثل هذه المحكمة باطل.

Entscheidung Nr. 4 bezüglich der Qadianiyah (Ahmadiyya)

Der Internationale Islamische Fiqh-Rat der Organisation der Islamischen Konferenz hat in seiner zweiten Konferenz in Dschiddah 22-28.12. 1985

– nach seiner Einsicht in die Forderung nach einer Fatwa, die ihm vom islamischen Fiqh-Rat in Kapstadt in Südafrika vorgelegt wurde, bezüglich der Beurteilung der Qadianiyah und der von ihr abgespaltenen Gruppe namens Lahoriyah, ob diese als Muslime anzusehen sind oder nicht, und ob Nicht-Muslime befugt sind, eine Entscheidung diesbezüglich zu fällen,

– im Lichte dessen, was den Mitgliedern des (internationalen) Fiqh-Rates an Studien und Dokumenten über Mirza Ghulam Ahmad Al-qadianiy vorgelegt wurde, der in Indien im letzten Jahrhundert lebte und nach dem die beiden Gruppen der Ahmadiyya und Al-lahoriyah genannt werden,

– nach dem Studium der Erkenntnisse über diese beiden Gemeinschaften, nach der Bestätigung, dass Mirza Ghulam Ahmad die Prophetenschaft für sich beansprucht hat und sich als einen gesandten Propheten ausgegeben hat, der wahy empfangen hat – dies wurde über seine Werke nachgewiesen, von manchen hat er behauptet, dass sie wahy seien, der ihm übermittelt wurde. Diese Behauptung hat er bis zu seinem Lebensende verbreitet und von den Menschen in seinen Büchern und Äußerungen verlangt, seine Prophetenschaft und Botschaft anzunehmen. Ihm wurde auch nachgewiesen, dass er vieles von den unerlässlichen Inhalten des Islam wie den Dschihaad verleugnet,

– und nach der Kenntnisnahme der diesbezüglichen Fatwa des Fiqh-Rates in Makkah seitens des Fiqh-Rats

Folgendes entschieden:

1.) Die Behauptungen von Mirza Ghulam Ahmad bezüglich der Prophetenschaft, der göttlichen Sendung und der wahy-Hinabsendung stellen eine eindeutige Verleugnung von etwas dar, das zu den eindeutig bewiesenen Inhalten des Islam gehört, dass die Prophetenschaft und die Sendung mit Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) abgeschlossen wurde, und dass nach ihm kein wahy hinabgesandt wird. Diese Behauptung von Mirza Ghulam Ahmad und allen, die ihm folgen, macht aus ihnen Abgefallene vom Islam. Die Lahori-Gruppe ist bezüglich des Abfallens vom Islam wie die Qadiani-Gruppe zu bewerten, obwohl sie Mirza Ghulam Ahmad als Schatten und Erscheinung für unseren Propheten Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) bezeichnet.

2.) Kein nicht-muslimisches Gericht bzw. kein nicht-muslimischer Richter darf über die Zugehörigkeit zum Islam bzw. über das Abfallen davon urteilen, insbesondere wenn dies im Gegensatz zu dem steht, was die muslimische Gemeinschaft durch ihre Räte und Gelehrten beschlossen hat. Denn das Urteil über die Zugehörigkeit zum Islam bzw. über das Abfallen davon kann nur angenommen werden, wenn es von einem Muslim stammt, der Wissen über die Bedingungen hat, mit denen man in den Islam eintritt oder vom Islam abfällt, sich über das Wesen des Islam und des Nicht-Islam (kufr) auskennt, und alles kennt, das diesbezüglich im Quraan, in der Sunnah und im Idschmaa’ (Konsens) bestätigt wird. So ist die Entscheidung dieses Gerichts nichtig.

Und Allaah weiß es am Besten! 5

Er ist Imaam und Vorbild aller Iimaan-Bekennenden und der Gesandte für die gesamte Menschheit.

وَمَآ أَرۡسَلۡنَٰكَ إِلَّا كَآفَّةٗ لِّلنَّاسِ بَشِيرٗا وَنَذِيرٗا وَلَٰكِنَّ أَكۡثَرَ ٱلنَّاسِ لَا يَعۡلَمُونَ ٢٨

Nicht entsandten Wir dich, außer zu allen Menschen als Überbringer froher Botschaft und als Warner. Doch die meisten Menschen wissen es nicht. 6

Auch die Dschinn sind verpflichtet, seiner Botschaft zu folgen.

يَٰقَوۡمَنَآ أَجِيبُواْ دَاعِيَ ٱللَّهِ وَءَامِنُواْ بِهِۦ يَغۡفِرۡ لَكُم مِّن ذُنُوبِكُمۡ وَيُجِرۡكُم مِّنۡ عَذَابٍ أَلِيمٖ ٣١

Unsere Leute! Folgt dem Rufer zu Allaah und verinnerlicht den Iimaan an Ihn. Er vergibt euch eure Verfehlungen und schützt euch vor qualvoller Peinigung. 7

Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sagte:

فُضِّلْتُ عَلَى الأَنْبِيَاءِ بِسِتٍّ، أُعْطِيتُ جَوَامِعَ الْكَلِمِ، وَنُصِرْتُ بِالرُّعْبِ، وَأُحِلَّتْ لِيَ الْغَنَائِمُ، وَجُعِلَتْ لِيَ الأَرْضُ طَهُورًا وَمَسْجِدًا، وَأُرْسِلْتُ إِلَى الْخَلْقِ كَافَّةً، وَخُتِمَ بِيَ النَّبِيُّونَ.

Ich wurde den anderen Propheten gegenüber mit sechs (Eigenschaften) begünstigt: Mir wurden die ausdrucksvollsten Worte gewährt, mir wurde mit dem Schrecken zum Sieg verholfen, mir wurde die Kriegsbeute erlaubt, mir wurde die Erde zur Reinigung und als Moschee gemacht, ich wurde zu allen Geschöpfen allesamt entsandt und mit mir wurde die (Reihe) der Propheten abgeschlossen. (M, T, AH, Al-baihaqiy)

Die Muslime lieben den Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) nach Allaah (ta’aala) über alles und stellen diese Liebe über die Liebe zu ihren Eltern, Kindern, Ehegatten oder zu sich selbst. Der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) sagte:

فَوَالَّذِي نَفْسِي بِيَدِهِ، لَا يُؤْمِنُ أَحَدُكُمْ حَتَّى أَكُونَ أَحَبَّ إِلَيْهِ مِنْ وَالِدِهِ وَوَلَدِهِ.

Bei Dem, Der über meine Seele verfügt! Keiner von euch wird den Iimaan verinnerlichen, bis ich ihm lieber bin als sein Vater und seine Kinder. (B, M, N, I, AH)

Die Muslime haben die Gewissheit, dass der Gesandte Muhammad (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) mit Allaahs Erlaubnis viele Wunder (mu’dschizaat معجزات) vollbracht hat. Die Überlieferungen darüber sind in der Sunnah enthalten. Beispiele dieser Wunder:

a) Er speiste auf wundersame Art eine große Menschenmenge mit einer sehr kleinen Menge Speise.

b) Er berichtete über verborgene (damals) noch nicht eingetretene Ereignisse, die sich im Nachhinein als wahr erwiesen.

Sein größtes bis heute erhaltenes Wunder ist der Quraan.

وَإِن كُنتُمۡ فِي رَيۡبٖ مِّمَّا نَزَّلۡنَا عَلَىٰ عَبۡدِنَا فَأۡتُواْ بِسُورَةٖ مِّن مِّثۡلِهِۦ وَٱدۡعُواْ شُهَدَآءَكُم مِّن دُونِ ٱللَّهِ إِن كُنتُمۡ صَٰدِقِينَ ٢٣ فَإِن لَّمۡ تَفۡعَلُواْ وَلَن تَفۡعَلُواْ فَٱتَّقُواْ ٱلنَّارَ ٱلَّتِي وَقُودُهَا ٱلنَّاسُ وَٱلۡحِجَارَةُۖ أُعِدَّتۡ لِلۡكَٰفِرِينَ ٢٤

Solltet ihr Zweifel über das haben, was Wir Unserem Gesandten 8 nach und nach hinabsandten, dann bringt nur eine Suurah seinesgleichen her und ruft eure Zeugen anstelle von Allaah auf, solltet ihr wahrhaftig sein. (24) Wenn ihr es nicht tut – und ihr werdet es gewiss niemals tun können! – so sucht Schutz 9 vor dem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, das für die Leugner vorbereitet wurde. 10

Dieser Herausforderung des Quraan konnte bis heute nicht entsprochen werden und wird in Zukunft auch nicht entsprochen werden können.
Weil der Quraan nicht nur sprachlich und stilistisch, sondern auch inhaltlich unnachahmbar ist, konnten und können weder Araber noch Nicht-Araber eine ähnliche Schrift bzw. einen einzigen Vers vergleichbar mit dem Quraan verfassen.

Die Eigenschaften des Quraan werden ausführlicher im Kapitel “Der Iimaan an die hinabgesandten Schriften Allaahs” beschrieben.

Notes:

  1. Quraan (17:55)
  2. Siehe Biographie (siirah) des Gesandten (sallal-laahu ’alaihi wa sallam).
  3. Siehe dazu die Unfehlbarkeit der Gesandten und Propheten unter dem Punkt „Eigenschaften und Fähigkeiten der Gesandten und Propheten“.
  4. Quraan (33:40)
  5. Siehe http://www.fiqhacademy.org.sa/ (22.8.2011)
  6. Quraan (34:28)
  7. Quraan (46:31)
  8. Ursprünglich: „’abd“.
  9. Im Original wurde der Begriff taqwa verwendet. Man sucht Schutz vor dem Feuer durch das gebotene Verhalten.
  10. Quraan (2:23-24)