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Die Vertrauenswürdigkeit (’Adaalah عدالة) der Sahaabah


Imaam An-nasafiy النَّسَفِيّ (gest. 711/1311) hat in seinem Werk “kaschful-asraar fi scharhil-manaar
كشف الأسرار في شرح المنار” die ‘Adaalah wie folgt definiert:
“Wisse, dass die ‘Adaalah eine immanente Einstellung im Innern des Menschen ist, die ihn dazu bringt, dem Verbotenen durch Schutzmaßnahmen fernzubleiben. Und diese ist eigentlich die Geradlinigkeit. Denn man bezeichnet den geradlinigen Weg als ‘adl, ebenfalls ist ein Mensch ‘adl, wenn er geradliniges Verhalten aufweist und von den Wegen der Gerechtigkeit und der Wahrhaftigkeit nicht abweicht. Das Gegenteil davon ist die Ungerechtigkeit (al-dschaurالجَوْر ) und dies ist eigentlich die Abweichung. Man bezeichnet einen Weg als dschaair جائر, wenn er Krümmungen hat. Diese (‘Adaalah) äußert sich in zwei Typen: 1) Unvollständige ‘Adaalah: Diese wird durch Annahme des Islam und Ausreifung des Verstandes mit der Geschlechtsreife belegt, da beide den Menschen zur Geradlinigkeit führen und von allen anderen Dingen äußerlich fernhalten. Doch diese Äußerlichkeit steht im Gegensatz zu einer anderen Äußerlichkeit, die von der Geradlinigkeit abbringt, nämlich den inneren Neigungen, die ursprünglich vor dem Verstand vorhanden waren, und den Menschen nicht verlassen haben, nachdem ihm Verstand gegeben wurde. Wenn er nun über beide verfügt, dann ist er ‘adl in Bezug auf eine der beiden Seiten, wie der Geisteskranke oder das geistesgesunde Kind, beide sind in keiner Weise ‘adl. 2) Vollständige ‘Adaalah: Bei der durch die Erfahrung belegt wird, dass die Religiosität und der Verstand gegenüber den Neigungen und Gelüsten überwiegen. So wird man durch die Stärke seiner Religiösität vor den verbotenen Neigungen geschützt. Da es keine Vollkommenheitsgrenze der Geradlinigkeit gibt, weil sie von Allaahs Willen und Vorsehung abhängt, wird bei (ihrer Feststellung) nur das berücksichtigt, das keine extreme Erschwernis verursacht und nicht die Grenzen der Scharii’ah verletzt, nämlich die Vermeidung der Schweren Sünden (al-kabaair الكبائر) und das Nichtbeharren auf der Durchführung Leichter Sünden (saghiirah صغيرة). So wird gesagt, dass die ‘Adaalah einer Person in Frage gestellt und sie des Lügens bezichtigt wird, wenn sie eine Schwere Sünde begeht oder auf einer Leichten beharrt. Denn wer sich vor Abweichungen nicht schützt, schützt sich ebenfalls nicht vor dem Lügen, das dazu gehört. Doch wer manche Leichte Sünden begeht, ohne auf ihrer Durchführung zu beharren, gilt als ‘adl mit vollständiger ‘Adaalah. Auch seine Überlieferung gilt als Beleg der Scharii’ah. Denn würden wir die Unfehlbarkeit für alle als Bedingung bestimmen, würde dies zur Beschädigung aller Rechte führen (..). Wir stellten die ‘Adaalah als Bedingung auf, da die Diskussion in Bezug auf Jemanden geführt wird, der in Sachen Lügen nicht unfehlbar ist, deshalb gilt seine Überlieferung nur mit einem Beleg als wahrhaftig. Und dieser Beleg ist die ‘Adaalah. Und da Lügen im Islam verboten ist, gilt das Einhalten der Verbote im Islam als Beleg für die Unterlassung des Lügens.”

Die Frage nach der ‘Adaalah der Sahaabah gehört zu den wichtigsten Fragen in Bezug auf die Überprüfung der Authentizität und Glaubwürdigkeit der islamischen Quellen, da sie die Tradenten und Kommentatoren dieser Quellen waren. Deshalb entwickelten die Muslime sehr früh die verschiedenen Disziplinen der Islam-Wissenschaften und verfassten umfangreiche Werke zu diesen Themen.
Zu dieser Frage argumentierten die Nicht-Muslime nicht nur heutzutage, sondern seit jeher weder wissenschaftlich noch sachlich, sondern unwissenschaftlich und polemisch. Nicht erst in der angeblichen Neuzeit, der so genannten aufgeklärten Moderne, sondern bereits in der Frühzeit des Islam versuchten die Gegner des Islam durch das In-Frage-Stellen der ‘Adaalah der Sahaabah das Vertrauen der Menschen in die Botschaft und besonders in die Sunnah des Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) zu erschüttern. Diese alte neue Praxis kommentierte der große Hadiith-Gelehrte Imaam أَبُو زُرْعَةَ الرَّازِي Abu-zur’ah Ar-raaziy  (200/816 – 264/878) bereits vor mehr als 1200 Jahren zutreffend wie folgt:
“Wenn es dir gewahr wird, dass jemand einen der Sahaabah des Gesandten Allaahs (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) schlecht macht, dann wisse, dass dieser ein Zindiiq زنديق (Ketzer) ist, da der Gesandte wahrhaftig ist, der Quraan wahrhaftig ist und dessen Inhalt wahrhaftig ist, und all dieses uns die Sahaabah übermittelt haben. Diese Zanaadiqah 1 wollen unsere Zeugen schlecht machen, damit sie den Quraan und die Sunnah für nichtig erklären, so ist es angebrachter, diese (Zanaadiqah) für nicht vertrauenswürdig zu erklären.” 2

Die besondere Stellung der Sahaabah bestätigte Allaah (ta’aala) im Quraan, indem Er sie als die beste Gemeinschaft lobte:

كُنتُمۡ خَيۡرَ أُمَّةٍ أُخۡرِجَتۡ لِلنَّاسِ تَأۡمُرُونَ بِٱلۡمَعۡرُوفِ وَتَنۡهَوۡنَ عَنِ ٱلۡمُنكَرِ وَتُؤۡمِنُونَ بِٱللَّهِۗ وَلَوۡ ءَامَنَ أَهۡلُ ٱلۡكِتَٰبِ لَكَانَ خَيۡرٗا لَّهُمۚ مِّنۡهُمُ ٱلۡمُؤۡمِنُونَ وَأَكۡثَرُهُمُ ٱلۡفَٰسِقُونَ ١١٠

Ihr wart die beste Gemeinschaft 3, die unter den Menschen hervorgebracht wurde; ihr ruft zum Gebilligten auf und ratet vom Missbilligten ab und verinnerlicht den Iimaan an Allaah. 4

So gelten die Sahaabah nach der Mehrheit der Gelehrten prinzipiell als vertrauenswürdige Personen (‘adl عدل).

إمام الحرمين الجويني  Imaamul-haramain Al-dschuwainiy  (419/1028 – 478/1085) argumentierte diese Meinung wie folgt:
“Der Grund, weshalb deren ‘Adaalah nicht zur Disposition steht, ist, dass sie die Träger der Scharii’ah waren. Würde ihre Tradierungskompetenz in Frage gestellt, bedeutet dies, dass die Scharii’ah sich nur auf die Zeit des Gesandten Allaahs (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) beschränken und nicht auf alle Zeiten erstrecken würde.” 5

Imaam المازري Al-maaziriy  (453/1061 – 536/1141) erläuterte die Bedeutung der allgemeinen ‘Adaalah-Bezeichnung in seinem Kommentar 6 zum Usuul-Werk “al-burhaan” von Imaamul-haramain Al-dschuwainiy noch genauer:
“Mit unserer Aussage “die Sahaabah sind alle ‘adl” meinen wir nicht jeden Muslim, der den Gesandten Allaahs (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) eines Tages sah, kurz besuchte oder sich mit ihm wegen eines Anliegens traf und dann wegging, sondern wir meinen damit diejenigen, die ihn ständig begleiteten, ihn unterstützen und verteidigten und dem Licht folgten, das ihm hinabgesandt wurde. Diese sind die Erfolgreichen!”

Der Hadiith-Gelehrte العلائي Al-‘alaaiy  (694/1295 – 761/1359) kritisierte die Meinung von Imaam Al-maaziriy, da es so erscheine, als ob vielen Sahaabah, die als zweifellos ‘adl gelten, nach dieser Meinung die ‘Adaalah abgesprochen wird, wie z. B. Waail Bnu-hudschr وائل بن حجر, Maalik Bnul-huwairith مالك بن الحويرث und ‘Uthmaan Bnu-abil-‘aas عثمان بن أبي العاص, da sie nur für kurze Zeit mit dem Gesandten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) waren.

Zusammenfassend kann man aus den verschiedenen o. g. Aussagen ableiten, dass im Allgemeinen und prinzipiell alle Sahaabah als ‘adl bezeichnet werden. Ohnehin geht es bei der Hadiith-Wissenschaft in erster Linie um die Tradierung der Sunnah des Gesandten, und diese wurde von ca. 1000 Sahaabah überliefert, die insgesamt ‘adl sind.

Die restlichen Muslime vertreten im Zusammenhang mit der ‘Adaalah der Sahaabah unterschiedliche Meinungen:

  • Manche wollen die ‘Adaalah jedes einzelnen Sahaabiy bei jeder Überlieferung überprüfen.
  • Manche andere bestätigen die ‘Adaalah der Sahaabah, bis sie sich auf die Auseinandersetzung (Fitnah) zwischen ‘Aliy und Mu’aawiyah (radial-laahu ‘anhum) eingelassen haben. Erst danach ist ihre ‘Adaalah zu überprüfen.
  • Die Gruppe der Mu’tazilah betrachtet jeden, der gegen ‘Aliy (radial-laahu ‘anh) kämpfte, als Faasiq (Frevler und Abweichler) und damit als nicht ‘adl, dessen Zeugnis und Überlieferung abzulehnen sind.

Diese Meinung wird von den Gelehrten eindeutig zurückgewiesen, da diese Argumentation nicht schlüssig sein kann. Denn dass manche der Sahaabah, insgesamt weniger als hundert, sich auf die Auseinandersetzung (Fitnah) zwischen ‘Aliy und Mu’aawiyah (radial-laahu ‘anhum) eingelassen haben, hat ausschließlich mit ihrer Wahrnehmung Empfindung und Beurteilung der damaligen Situation und mit ihrer Selbsturteilsfindung (Idschtihaad) zu tun und ist in keiner Weise ein Beleg für mangelnde Vertrauenswürdigkeit.

Belege für die ‘Adaalah der Sahaabah

مُّحَمَّدٞ رَّسُولُ ٱللَّهِۚ وَٱلَّذِينَ مَعَهُۥٓ أَشِدَّآءُ عَلَى ٱلۡكُفَّارِ رُحَمَآءُ بَيۡنَهُمۡۖ تَرَىٰهُمۡ رُكَّعٗا سُجَّدٗا يَبۡتَغُونَ فَضۡلٗا مِّنَ ٱللَّهِ وَرِضۡوَٰنٗاۖ سِيمَاهُمۡ فِي وُجُوهِهِم مِّنۡ أَثَرِ ٱلسُّجُودِۚ ذَٰلِكَ مَثَلُهُمۡ فِي ٱلتَّوۡرَىٰةِۚ وَمَثَلُهُمۡ فِي ٱلۡإِنجِيلِ كَزَرۡعٍ أَخۡرَجَ شَطۡ‍َٔهُۥ فَ‍َٔازَرَهُۥ فَٱسۡتَغۡلَظَ فَٱسۡتَوَىٰ عَلَىٰ سُوقِهِۦ يُعۡجِبُ ٱلزُّرَّاعَ لِيَغِيظَ بِهِمُ ٱلۡكُفَّارَۗ وَعَدَ ٱللَّهُ ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ وَعَمِلُواْ ٱلصَّٰلِحَٰتِ مِنۡهُم مَّغۡفِرَةٗ وَأَجۡرًا عَظِيمَۢا ٢٩

(Er) ist Muhammad, Allaahs Gesandter! Diejenigen mit ihm sind hart gegen die Leugner 7, barmherzig untereinander. Du siehst sie sich verbeugen und niederwerfen. Sie streben damit Gunst von Allaah und Wohlgefallen an. Ihre Merkmale sind in ihren Gesichtern von der Spur der Niederwerfung. Dies ist ihr Gleichnis in der Thora sowie im Evangelium. Es ähnelt einem Gewächs, das seine Schösslinge trieb, dann sie stärkte, dann wurden sie fest, dann standen sie auf ihren Stängeln gerade; es erfreut die Säer, damit Er ob dieser die Leugner ergrimmen lässt. Allaah versprach denjenigen von ihnen, die den Iimaan verinnerlichten und Gutes taten, Vergebung und gewaltige Belohnung. 8

šوَٱلسَّٰبِقُونَ ٱلۡأَوَّلُونَ مِنَ ٱلۡمُهَٰجِرِينَ وَٱلۡأَنصَارِ وَٱلَّذِينَ ٱتَّبَعُوهُم بِإِحۡسَٰنٖ رَّضِيَ ٱللَّهُ عَنۡهُمۡ وَرَضُواْ عَنۡهُ وَأَعَدَّ لَهُمۡ جَنَّٰتٖ تَجۡرِي تَحۡتَهَا ٱلۡأَنۡهَٰرُ خَٰلِدِينَ فِيهَآ أَبَدٗاۚ ذَٰلِكَ ٱلۡفَوۡزُ ٱلۡعَظِيمُ ١٠٠

Mit den Pionieren, den ersten von den Ausgewanderten 9, den Unterstützern 10 und denjenigen, die ihnen im Guten folgten, ist Allaah zufrieden; auch sie sind mit Ihm zufrieden. Er hat für sie Gärten 11vorbereitet, die von Flüssen durchflossen werden, darin bleiben sie ewig – für immer. Dies ist der unermessliche Gewinn. 12

šوَٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ وَهَاجَرُواْ وَجَٰهَدُواْ فِي سَبِيلِ ٱللَّهِ وَٱلَّذِينَ ءَاوَواْ وَّنَصَرُوٓاْ أُوْلَٰٓئِكَ هُمُ ٱلۡمُؤۡمِنُونَ حَقّٗاۚ لَّهُم مَّغۡفِرَةٞ وَرِزۡقٞ كَرِيمٞ ٧٤

Diejenigen, die den Iimaan verinnerlichten, ausgewandert sind und sich auf Allaahs Weg mühten, und diejenigen, die (ihnen) Unterkunft gewährten und Beistand leisteten, diese sind die wahren Iimaan-Bekennenden. Für sie gibt es Vergebung und edle Gaben. 13

لِلۡفُقَرَآءِ ٱلۡمُهَٰجِرِينَ ٱلَّذِينَ أُخۡرِجُواْ مِن دِيَٰرِهِمۡ وَأَمۡوَٰلِهِمۡ يَبۡتَغُونَ فَضۡلٗا مِّنَ ٱللَّهِ وَرِضۡوَٰنٗا وَيَنصُرُونَ ٱللَّهَ وَرَسُولَهُۥٓۚ أُوْلَٰٓئِكَ هُمُ ٱلصَّٰدِقُونَ ٨ وَٱلَّذِينَ تَبَوَّءُو ٱلدَّارَ وَٱلۡإِيمَٰنَ مِن قَبۡلِهِمۡ يُحِبُّونَ مَنۡ هَاجَرَ إِلَيۡهِمۡ وَلَا يَجِدُونَ فِي صُدُورِهِمۡ حَاجَةٗ مِّمَّآ أُوتُواْ وَيُؤۡثِرُونَ عَلَىٰٓ أَنفُسِهِمۡ وَلَوۡ كَانَ بِهِمۡ خَصَاصَةٞۚ وَمَن يُوقَ شُحَّ نَفۡسِهِۦ فَأُوْلَٰٓئِكَ هُمُ ٱلۡمُفۡلِحُونَ ٩ وَٱلَّذِينَ جَآءُو مِنۢ بَعۡدِهِمۡ يَقُولُونَ رَبَّنَا ٱغۡفِرۡ لَنَا وَلِإِخۡوَٰنِنَا ٱلَّذِينَ سَبَقُونَا بِٱلۡإِيمَٰنِ وَلَا تَجۡعَلۡ فِي قُلُوبِنَا غِلّٗا لِّلَّذِينَ ءَامَنُواْ رَبَّنَآ إِنَّكَ رَءُوفٞ رَّحِيمٌ ١٠

Es ist für die ausgewanderten 14 Armen, die von ihren Wohnstätten und Vermögensgütern vertrieben wurden, während sie Gunst von Allaah und Wohlgefallen anstreben und Allaahs (Botschaft) und Seinem Gesandten beistehen. Diese sind die Wahrhaftigen! (9) Ebenfalls für diejenigen, welche bereits die Wohnstätte (Al-madiinah) vor ihnen bewohnten und den Iimaan (verinnerlichten), welche die zu ihnen Ausgewanderten 15 lieben und in ihren Brüsten kein Verlangen nach dem finden, was diesen gegeben wurde. Sie bevorzugen andere vor sich, selbst dann, würden sie in Not sein. Wer vor dem Geiz seines Egos geschützt wird, diese sind die Erfolgreichen! (10) Auch ist es für diejenigen, die nach ihnen kamen und sagen: “Unser Herr! Vergib uns und unseren Geschwistern, die vor uns den Iimaan verinnerlichten, und lasse in unseren Herzen keinen Groll sein gegen diejenigen, die den Iimaan verinnerlichten. Unser Herr! Du bist allgütig, allgnädig!” 16

۞لَّقَدۡ رَضِيَ ٱللَّهُ عَنِ ٱلۡمُؤۡمِنِينَ إِذۡ يُبَايِعُونَكَ تَحۡتَ ٱلشَّجَرَةِ فَعَلِمَ مَا فِي قُلُوبِهِمۡ فَأَنزَلَ ٱلسَّكِينَةَ عَلَيۡهِمۡ وَأَثَٰبَهُمۡ فَتۡحٗا قَرِيبٗا ١٨ وَمَغَانِمَ كَثِيرَةٗ يَأۡخُذُونَهَاۗ وَكَانَ ٱللَّهُ عَزِيزًا حَكِيمٗا ١٩

Bereits war Allaah zufrieden mit den Iimaan-Bekennenden, als sie dir das Treuewort 17 unter dem Baum gaben. Er wusste, was in ihren Herzen ist, dann sandte Er die Herzensruhe über sie und belohnte sie mit einem nahen Sieg (19) und vielen Beutegütern, die sie einnehmen. Allaah ist immer allwürdig, allweise! 18

Diese Aayaat belegen zweifelsfrei die ‘Adaalah der Sahaabah bis zum Abkommen von Al-hudaibiyah im Jahre 6 nach der Hidschrah. Nur wenige Sahaabah, die danach kamen, haben Hadiithe überliefert. Diese waren allesamt vertrauenswürdige Menschen, wie ‘At-taab عَتَّاب und Hakiim Bnu-hizaam حكيم بن حزام (radial-laahu ‘anhum).

Der Gesandte (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) bestätigte die besondere Stellung der Sahaabah und sagte:

لَا تَسُبُّوا أَحَدًا مِنْ أَصْحَابِي.

“Beschimpft keinen von meinen Sahaabah!” (M)

اللَّهَ اللَّهَ فِي أَصْحَابِي اللَّهَ اللَّهَ فِي أَصْحَابِي لَا تَتَّخِذُوهُمْ غَرَضًا بَعْدِي فَمَنْ أَحَبَّهُمْ فَبِحُبِّي أَحَبَّهُمْ وَمَنْ أَبْغَضَهُمْ فَبِبُغْضِي أَبْغَضَهُمْ وَمَنْ آذَاهُمْ فَقَدْ آذَانِي وَمَنْ آذَانِي فَقَدْ آذَى اللَّهَ وَمَنْ آذَى اللَّهَ يُوشِكُ أَنْ يَأْخُذَهُ .

“Seid ehrfürchtig Allaah gegenüber in Bezug auf meine Gefährten! Seid ehrfürchtig Allaah gegenüber in Bezug auf meine Gefährten! Macht sie nach mir nicht zum Streitobjekt! Wer sie liebt, liebt sie deshalb, weil er mich liebt, und wer sie hasst, hasst sie deshalb, weil er mich hasst. Wer sie belästigt, der hat mich bereits belästigt, und wer mich belästigt hat, der ist so, als hätte er Allaah belästigt, und wer Allaah belästigen will, den lässt Er bald untergehen.” (T, AH)

‏خَيْرُ أُمَّتِي قَرْنِي ثُمَّ الَّذِينَ يَلُونَهُمْ ثُمَّ الَّذِينَ يَلُونَهُمْ قَالَ عِمْرَانُ ‏ ‏فَلَا أَدْرِي أَذَكَرَ بَعْدَ ‏ ‏قَرْنِهِ ‏ ‏قَرْنَيْنِ ‏ ‏أَوْ ثَلَاثًا ‏ثُمَّ إِنَّ بَعْدَهمْ قَوْمًا يَشْهَدُونَ وَلَا يُسْتَشْهَدُونَ وَيَخُونُونَ وَلَا يُؤْتَمَنُونَ وَيَنْذُرُونَ وَلَا يَفُونَ وَيَظْهَرُ فِيهِمْ السِّمَنُ.

“Die Besten unter meinen Anhängern sind meine Zeitgenossen, dann die ihnen folgen, dann die ihnen folgen – ‘Imraan sagte: “Ich weiß nicht mehr, ob er nach seiner Zeit zwei oder drei Generationen erwähnte – Dann kommen nach ihnen Menschen, die ein Zeugnis ablegen, obgleich sie nicht zu den Zeugen gehören. Und sie begehen Verrat und man kann ihnen nichts anvertrauen. Auch legen sie Gelübde ab, ohne diese zu erfüllen. Und unter ihnen wird die Fettleibigkeit sichtbar sein.” (B, M)

 

Notes:

  1. Plural von Zindiiq.
  2. Siehe „Al-kifaayah von Imaam Al-chatiib Al-baghdaadiy“.
  3. Ursprünglich „Ummah“.
  4. Quraan (3:110)
  5. Siehe dazu fat-hul-mughiith فتح المغيث und tadriibur-raawi تدريب الراوي
  6. Der arabische Titel lautet „iidaahul-mahsuul min burhaanil-usuulإيضاح المحصول من برهان الأصول “
  7. Ursprünglich: „Kufr-Betreibenden“.
  8. Quraan (48:29)
  9. Ursprünglich: „Muhaadschiriin“: Muslime, die wegen ständiger Verfolgung nach Al-madiinah ausgewandert sind.
  10. Ursprünglich: „Ansaar“: (wörtlich: Die Unterstützung-Gewährenden); diese sind die muslimischen Einheimischen von Al-madiinah.
  11. Ursprünglich „Dschannaat“. Dschannaat Plural von Dschannah.
  12. Quraan (9:100)
  13. Quraan (8:74)
  14. Ursprünglich: „hidschrah-unternehmend“.
  15. Ursprünglich: „Hidschrah unternahmen bzw. vollzogen“.
  16. Quraan (59:8-10)
  17. Ursprünglich: „Bai’ah“, Treueid, Treuewort, Abkommen, in dem die Muslime sich verpflichten, Allaah und dem Gesandten bzw. seinen Nachfolgern zu gehorchen, und dafür mit dem Wohlgefallen Allaahs rechnen.
  18. Quraan (48:18-19)