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Das Nicht-Arabische im Quraan


In der Frage, ob im Quraan Wörter, Begriffe und Namen nicht-arabischer Herkunft vorkommen oder nicht, sind die Gelehrten verschiedener Meinung 1:

  • Die Mehrheit der Gelehrten vertritt die Meinung, dass der Quraan keinerlei nicht-arabische Wörter enthält.
    Sie interpretieren die von Ibnu-‘abbaas (radial-laahu ‘anh) tradierte Aussage, dass manche Wörter im Quraan persischer, äthiopischer oder sonstiger Abstammung seien, als eine Art Übereinstimmung unter den Sprachen in dem Sinne, dass diese Wörter ursprünglich zu all diesen erwähnten Sprachen gehören und die gleiche Bedeutung haben.
  • Andere Gelehrte vertreten die Meinung, dass im Quraan auch nicht-arabische Begriffe und Wörter vorkommen.
    Sie sind der Ansicht, dass die Verwendung von einigen wenigen nicht-arabischen Wörtern und Namen, den arabischen Charakter des Quraan in keiner Weise beeinträchtigt. Ein Beleg für diese Auffassung ist die Verwendung nicht-arabischer Namen im Quraan, wie Ibraahiim, Nuuh, Muusa, etc. Weiterhin sei es nur logisch, dass im Quraan auch nicht-arabische Wörter verwendet werden, da der Gesandte Allaah (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) zu allen Menschen entsandt wurde.

Beispiele von Wörtern nicht-arabischer Abstammung im Quraan:

Imaam As-suyuutiy sammelte 120 nicht-arabische Wörter im Quraan, was für viele Gelehrte als übertrieben gilt, da sie bei vielen dieser Wörter arabische Wurzeln nachweisen konnten.

asfaar أسفار 62:5: aramäisch bzw. nabatäisch, Bedeutung: Bücher.

dschahannam جهنم 2:206: persisch bzw. hebräisch; Bedeutung: das Feuer, Gehenna.

sundus سندس 18:31: persisch; Bedeutung: Seide.

firdaus فردوس 18:107: byzantinisch bzw. nabatäisch; Bedeutung: Garten, Paradies.

liinah لينة 59:5: hebräisch; Bedeutung: die zarte Palme.

Notes:

  1. Ausführliche Darstellung siehe Band 8 der Islamologischen Enzyklopädie – ’Uluumul-quraan -Ein­führung in die Quraan-Wissenschaft.