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Entscheidungen der Fiqh-Räte zu Fragen der Versicherung


Auf der 16. Vollversammlung des Internationalen Fiqh-Rates in Dubai/ Vereinigte Arabische Emirate in der Zeit von 30.02.1426/09.04.2005 bis 05.03.1426/14.04.2005 wurde bezüglich der Krankenversicherung folgende Entscheidung Nr. 149 (7/16) gefällt 1:

1.تعريف التأمين الصحي: عقد التأمين الصحي: اتفاق يلتزم بموجبه شخص أو مؤسسة تتعهد برعايته بدفع مبلغ محدد أو عدد من الأقساط لجهة معينة على أن تلتزم تلك الجهة بتغطية العلاج أو تغطية تكاليفه خلال مدة معينة.
2.أساليب التأمين الصحي: التأمين الصحي إما أن يتم عن طريق مؤسسة علاجية، أو عن طريق شركة تأمين تقوم بدور الوسيط بين المستأمن وبين المؤسسة العلاجية.
3.حكم التأمين الصحي:
أ‌- إذا كان التأمين الصحي مباشراً مع المؤسسة العلاجية فإنه جائز شرعاً بالضوابط التي تجعل الغرر يسيراً مغتفراً مع توافر الحاجة التي تُنزل منزلة الضرورة لتعلق ذلك بحفظ النفس والعقل والنسل وهي من الضروريات التي جاءت الشريعة بصيانتها. ومن الضوابط المشار إليها:
·     وضع مواصفات دقيقة تحدد التزامات كل من الطرفين.
·     دراسة الحالة الصحية للمستأمن والاحتمالات التي يمكن التعرض لها.
·     أن تكون المطالبات المالية من المؤسسة العلاجية إلى الجهة مرتبطة بالأعمال التي تم تقديمها وليس بمبالغ افتراضية كما يقع في شركات التأمين التجارية.
ب‌- إذا كان التأمين الصحي عن طريق شركة تأمين إسلامي (تعاوني أو تكافلي) تزاول نشاطها وفق الضوابط الشرعية التي أقرها المجمع في قراره رقم 9(9/2) بشأن التأمين وإعادة التأمين، فهو جائز.
ج- إذا كان التأمين الصحي عن طريق شركة تأمين تجاري فهو غير جائز، كما نص على ذلك قرار المجمع المشار إليه أعلاه.
4.    الإشراف والرقابة: على الجهات المختصة القيام بالإشراف والرقابة على عمليات التأمين الصحي بما يحقق العدالة ويرفع الغبن والاستغلال وحماية المستأمنين.

1. Definition der Krankenversicherung: Der Vertrag der Krankenversicherung ist eine Vereinbarung, nach der eine Person oder eine Institution sich verpflichtet, einen bestimmten Betrag oder mehrere Raten an eine bestimmte Stelle zu zahlen, die sich dazu verpflichtet, die medizinische Behandlung oder deren Kosten für eine bestimmte Zeit zu übernehmen.

2. Träger der Krankenversicherung:

Die Krankenversicherung wird entweder über eine medizinische Institution oder über eine Versicherungsgesellschaft, die als Vermittler zwischen dem Versicherungsnehmer und der behandelnden Institution fungiert, angeboten.

3. Die scharii’ah-mäßige Einstufung der Krankenversicherung:

a) Wenn die Krankenversicherung direkt mit der behandelnden Institution vereinbart wird, dann ist sie scharii’ah-konform unter Berücksichtigung der Richtlinien, welche gharar (Übervorteilung) minimieren, und unter Vorliegen einer Haadschah (dringende Notwendigkeit), die der Daruurah (Unerlässlichkeit) gleichgestellt wird, da dies mit der Wahrung des Lebens, des Intellekts und der Nachkommenschaft zusammenhängt, die zu den Unerlässlichkeiten gehören, auf deren Schutz die Scharii’ah zielt.

Zu den o. g. Richtlinien gehören:

– Festlegung detaillierter Spezifikationen, welche die Verpflichtungen beider Parteien festschreibt.

– Untersuchung des gesundheitlichen Zustandes des Versicherungsnehmers und die möglichen Krankheiten, die ihn treffen könnten.

– Die Rechnungen der behandelnden Institution an die zahlende Stelle müssen auf der Basis erbrachter Leistungen gestellt werden und keine geschätzten Beträge wie bei den Kommerziellen Versicherungsgesellschaften sein.

b) Wenn die Krankenversicherung mit einer Islamischen (Kooperativen bzw. Solidarischen) Versicherungsgesellschaft geschlossen wurde, die ihre Aktivitäten gemäß der Scharii’ah-Richtlinien nach der Entscheidung des Rates Nr. 9 (9/2) hinsichtlich der Versicherung und der Rückversicherung tätigt, dann ist sie scharii’ah-konform.

c) Wenn die Krankenversicherung mit einer Kommerziellen Versicherungsgesellschaft geschlossen wird, dann ist sie scharii’ah-widrig, wie dies die o. g. Entscheidung des Rates feststellte.

4. Die Überwachung und Kontrolle: Die zuständigen Behörden müssen die Krankenversicherungen so überwachen und kontrollieren, dass Gerechtigkeit verwirklicht wird und Übervorteilung und Ausbeutung aufgehoben und die Versicherungsnehmer geschützt werden.

Fatwa des Europäischen Fiqh-Rates bezüglich der Versicherung und der Rückversicherung 2:

ناقش المجلس البحث والأوراق المقدمة إليه في موضوع التأمين وما يجري عليه العمل في أوربا، واطَّلع على ما صدر عن المجامع الفقهية والمؤتمرات والندوات العلمية بهذا الشأن، وانتهى إلى ما يلي:
أولا: مع مراعاة ما ورَد في قرارات بعض المجامع الفقهية من حرمة التأمين التجاري (الذي يقوم على أساس الأقساط الثابتة دون أن يكون للمستأمن الحق في أرباح الشركة أو التحمل لخسائرها) ومشروعية التأمين التعاوني (الذي يقوم على أساس التعاون المنظم بين المستأمنين، واختصاصهم بالفائض – إن وجد – مع اقتصار دور الشركة على إدارة محفظة التأمين واستثمار موجوداتها)، فإن هناك حالات وبيئات تقتضي إيجاد حلول لمعالجة الأوضاع الخاصة، وتلبية متطلباتها، ولا سيما حالة المسلمين في أوروبا حيث يسود التأمين التجاري، وتشتد الحاجة إلى الاستفادة منه لدرء الأخطار التي يكثر تعرضهم لها في حياتهم المعاشية بكل صورها، وعدم توافر البديل الإسلامي (التأمين التكافلي) وتعسر إيجاده في الوقت الحاضر، فإن المجلس يفتي بجواز التأمين التجاري في الحالات التالية وما يماثلها:
1. حالات الإلزام القانوني، مثل التأمين ضد الغير على السيارات والآليات والمعدات، والعمال والموظفين (الضمان الاجتماعي، أو التقاعد)، وبعض حالات التأمين الصحي أو الدراسي ونحوها.
2. حالات الحاجة إلى التأمين لدفع الحرج والمشقة الشديدة، حيث يغتفر معها الغرر القائم في نظام التأمين التجاري. ومن أمثلة ذلك:
-التأمين على المؤسسات الإسلامية: كالمساجد، والمراكز، والمدارس، ونحوها.
– التأمين على السيارات والآليات والمعدات والمنازل والمؤسسات المهنية والتجارية، درءا للمخاطر غير المقدور علي تغطيتها، كالحريق  والسرقة وتعطل المرافق المختلفة.
3. التأمين الصحي تفاديا للتكاليف الباهظة

Der Rat diskutierte die eingereichte Studie und die Thesenpapiere zum Thema der Versicherungen und deren Anwendung in Europa, nahm zur Kenntnis die Entscheidungen der Fiqh-Räte, Konferenzen und wissenschaftlichen Tagungen diesbezüglich und gelangte zu folgendem Ergebnis:

Erstens: Unter der Berücksichtigung der Entscheidungen mancher Fiqh-Räte hinsichtlich des Verbots der Kommerziellen Versicherung (die feste Versicherungsprämien verlangt, ohne dass der Versicherungsnehmer am Gewinn oder Verlust der Gesellschaft beteiligt ist) und der Erlaubnis der Kooperativen Versicherung (die auf organisierter Kooperation der Versicherungsnehmer gründet, wobei der Überschuss ihnen gehört und die Gesellschaft nur die Rolle des Verwalters und des Investors des Versicherungsvermögens spielt) gibt es Fälle und spezielle Situationen, die Lösungen erfordern, um die Bedürfnisse zu befriedigen, wie im Falle der Muslime in Europa, wo Kommerzielle Versicherungen vorherrschen. Der Bedarf nach dem Nutzen dieser Versicherung, um die unterschiedlichen Gefahren, auf die sie in ihrem alltäglichen Leben treffen, abzuwenden, wird immer größer, wobei die islamische Alternative (die Kooperative Versicherung) fehlt und zurzeit nicht einfach zu realisieren ist, daher beschließt der Rat, die Kommerzielle Versicherung in folgenden und ähnlichen Fällen zu erlauben:

1. Fälle der gesetzlichen Verpflichtung:

wie die Pflichtversicherung für Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge und die Sozial- und Rentenversicherung für Arbeiter und Angestellte sowie manche Fälle der Krankenversicherung oder Ausbildungsversicherung, etc.

2. Fälle der Haadschah (dringenden Notwendigkeit), um Erschwernis und große Anstrengung abzuwenden, wobei die Übervorteilung (gharar) bei der Kommerziellen Versicherung ignoriert wird, z. B.:

– Die Versicherung islamischer Institutionen: Moscheen, Zentren, Schulen, etc.

– Die Versicherung von Fahrzeugen, Maschinen, Werkzeugen, Häusern und handwerklichen und kommerziellen Firmen, um Gefahren abzuwenden, die man nicht selbst tragen kann, wie Brand, Diebstahl und Beschädigung der unterschiedlichen Einrichtungen.

3. Die Krankenversicherung, um sehr hohen Kosten vorzubeugen.

Notes:

  1. Zeitschrift des Internationalen Islamischen Fiqh-Rates der OIC, 16. Nr.
  2. http://www.e-cfr.org/ar/index.php?ArticleID=532